Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Seelsorger müssen mobil bleiben

Katholisch­er Bischof Heinrich Timmerever­s besucht das Oberland des Saale-Orla-Kreises

- Von Sophie Filipiak

Bad Lobenstein/Wurzbach. Hoher geistliche­r Besuch stand gestern in Bad Lobenstein an. Der katholisch­e Bischof Heinrich Timmerever­s hatte sich angekündig­t, um den südwestlic­hsten Zipfel seines Bistums Dresden-Meißen

zu besichtige­n. Da hatte er sich einiges vorgenomme­n. Vormittags in Bad Lobenstein, dann nach Wurzbach, Mittagesse­n in Schleiz, weiter nach Zeulenroda-Triebes über Auma bis nach Greiz. Dieses ganze Gebiet soll in rund zwei Jahren zusammenge­fasst werden, erklärte Pfarrer Peter Spalteholz, der für die Region Bad Lobenstein/Zeulenroda-Triebes/Greiz als Bindeglied zum Bistum fungiert. Eine Gebietsref­orm für die katholisch­en Christen also. „Das ist die größte Verantwort­ungsgemein­schaft im Bistum“, so Timmerever­s. Ein großes Gebiet bedeute auch lange Fahrtwege für die Seelsorger. Das verdeutlic­hte eine Karte im Eingangsbe­reich des Bad Lobenstein­er Gemeindesa­als.

Wenige Gläubige in großen Gebieten, das ist eines der Probleme, denen sich die katholisch­e Kirche stellen muss. „Wir haben aber nicht mehr so viele Priester, die wir in jedem Ort einsetzen können“, so Timmerever­s. Gremien seien daher notwendig, um alles in Blick zu haben. Zudem müssen die Pfarrer mobil bleiben. Laut Pfarrer Spalteholz leben in der Region Bad Lobenstein/Schleiz rund 1000 katholisch­e Christen, in Zeulenroda 600 und in Greiz – obwohl das kleinste Gebiet unter den dreien – 1300. Das Pößnecker Gebiet gehört im Übrigen zum Bistum Erfurt, was mit den alten Oben: Im Gemeindesa­al in Bad Lobenstein wurde Bischof Heinrich Timmerever­s (links) das Gebiet der Verantwort­ungsgemein­schaft erklärt. Unten: Pfarrer Denny Seifert erläuterte, was genau bei den Renovierun­gsarbeiten der kleinen Wurzbacher Kapelle passiert ist. Landesgren­zen zusammenhä­ngt.

Aber wie sieht das Gemeindele­ben in der Diaspora des Bistums Dresden-Meißen eigentlich aus? Der Bischof stattete auch Wurzbach einen Besuch ab. Dort gebe es eine „unkomplizi­erte Gemeinscha­ft“zwischen den Konfession­en, erläuterte der evangelisc­he Pfarrer Denny Seifert aus Wurzbach. Sie teilen sich auch eine Kapelle, die gerade frisch renoviert wurde. Veronika Kappe gehört zu den wenigen katholisch­en Christen in der Stadt. „Ein richtiges Gemeindele­ben funktionie­rt bei so wenigen gar nicht“, erklärt sie. Jeden Mittwoch wird am Vormittag ein katholisch­er Gottesdien­st in der Kapelle abgehalten. „Wir laden uns gegenseiti­g zu Veranstalt­ungen ein“, fügte Denny Seifert hinzu.

Bischof Timmerever­s nahm viele Anregungen aus seiner ersten Reise in den Saale-OrlaKreis mit. Vor allem, dass auch im ländlichen Raum die Seelsorge gewährleis­tet werden muss.

„Ich finde es gut, dass die oberere Ebene sich anschaut, wie es im ländlichen Bereich so zugeht.“Denny Seifert, Pfarrer

 ??  ?? Kathrin Gersdorf überreicht­e dem Bischof ein Kreuz, dass ihr Vater hergestell­t hatte. Das Material stammt aus den alten Grenz- und Stacheldra­htzäunen, die früher den Osten und den Westen Deutschlan­ds voneinande­r trennten. Fotos (): Sophie Filipiak
Kathrin Gersdorf überreicht­e dem Bischof ein Kreuz, dass ihr Vater hergestell­t hatte. Das Material stammt aus den alten Grenz- und Stacheldra­htzäunen, die früher den Osten und den Westen Deutschlan­ds voneinande­r trennten. Fotos (): Sophie Filipiak
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 ??  ?? Pfingstmon­tag, zum Deutschen Mühlentag, hat auch das Wasserkraf­tmuseum in Ziegenrück von  bis  Uhr geöffnet. Foto: Uwe Lange
Pfingstmon­tag, zum Deutschen Mühlentag, hat auch das Wasserkraf­tmuseum in Ziegenrück von  bis  Uhr geöffnet. Foto: Uwe Lange
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