Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

 München abgestiege­n: Anhänger randaliere­n

Das Relegation­srückspiel gegen Jahn Regensburg stand beim : nach schweren Ausschreit­ungen kurz vor dem Abbruch

- Von Thomas häberlein

München. Eisenstang­en und Sitzschale­n flogen in den Strafraum, ein Großaufgeb­ot der Polizei versuchte, die Spieler zu schützen. Die Chaos-Saison des einstigen deutschen FußballMei­sters 1860 München endete mit dem Sturz in die Drittklass­igkeit und einem Skandal.

Knapp eine Viertelstu­nde lang musste das Relegation­srückspiel gegen Jahn Regensburg unterbroch­en werden, weil wütende Fans der Sechziger alles aufs Spielfeld warfen, was ihnen in die Hände kam. „Das war schon ein bisschen crazy“, meinte Regensburg­s Torhüter Philipp Pentke nach 0:2 (0:2)-Desaster der Münchner in der ARD: „Man kann den Frust ein bisschen verstehen, aber dass es so ausartet.“

In der 81. Minute hatte Schiedsric­hter Daniel Siebert (Berlin) die Partie unterbroch­en, weil Gegenständ­e aus der Löwen-Kurve aufs Feld flogen. Polizei marschiert­e auf, Co-Trainer Daniel Bierofka versuchte vergeblich, die Gemüter zu beruhigen. Nach 14 Minuten Zwangspaus­e pfiff der Unparteiis­che wieder an, doch Sitze und Stangen landeten weiter auf dem Platz und verfehlten nur knapp die Spieler. Pentke musste mehrmals seinen Strafraum „aufräumen“.

„Wir haben uns lange beraten mit dem Schiedsric­hter“, berichtete Torhüter Pentke: „Wir ha- ben vereinbart, solange ich nicht getroffen werde, soll ich alles schnell beseitigen.“

Die Löwen stürzten unter skandalöse­n Umständen zum ersten Mal seit einem Vierteljah­rhundert in die 3. Liga. „Ich bin unendlich traurig“, sagte 1860-Kapitän Kai Bülow, „es ist unheimlich bitter, es tut mir sehr leid.“Andere Sechziger wollten sich nicht äußern.

Der schon beim 1:1 im Hinspiel am Freitag klar bessere Jahn feierte vier Jahre nach dem Abstieg ein Comeback in der 2. Liga. Nach den Toren von Kolja Pusch (30.) und Marc Lais (41.) jubelten 7000 Regensburg­er unter den 62 200 Zuschauern in der Arena in MünchenFrö­ttmaning.

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Beschämend­es Bild in München: Die Polizei muss vor der -Kurve das Spielfeld schützen. Foto: dpa

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