Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
OTZ-Umfrage: Wohin kommt die Späth-Straße?
Die Stadt Jena möchte eine Straße nach ihrem Ehrenbürger, dem früheren Jenoptik-Chef, benennen – unsere Leser reichten viele Ideen ein
Jena. verstorbenenDie Stadt EhrenbürgerJena will ihren Lothar gibt es Späth aber würdigen.laut Oberbürgermeister Bislang Albrecht Schröter (SPD) noch keinen konkreten Plan, welche Straße seinen Namen tragen soll. Wir haben deshalb die OTZ-Leser gefragt, welche Straße sie vorschlagen. Zahlreiche Ideen gingen in der Redaktion ein, von denen wir die am häufigsten genannten Vorschläge hier dokumentieren. 1
Der Leutragraben befindet sich direkt im Jenaer Stadtzentrum zwischen dem Intershop-Turm und dem Hochhaus B59. Leser „Raffamoneti“schreibt auf unserer Internetseite, dass eine Straße „in einer piefigen Eigenheimsiedlung der Person Lothar Späths und seinem Verdienst um Jena nicht angemessen ist“. Er spricht sich dafür aus, den Leutragraben in Lothar-Späth-Allee umzubenennen. 2
Der Eichplatz ist momentan ein großer, unbebauter Platz direkt im Jenaer Zentrum. Der Platz wird für Stadtfeste genutzt, aber in den meisten Monaten des Jahres parken Autos darauf. Das Areal soll bebaut werden – entsprechende Zielvorstellungen hat die Stadt gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet. Mit dem Bau sollen neue Straßen und Plätze entstehen. Kurt Reinhardt schlägt deshalb vor, eine Park- und Grünfläche als Lothar-Späth-Platz zu bezeichnen. 3
Die Goethe Galerie befindet sich im Herzen Jenas. Das Einkaufszentrum entstand auf dem Gelände des ehemaligen Zeiss-Hauptwerkes und bezieht frühere Werksgebäude in ihre Architektur ein, was ihr internationale Preise eingebracht hat. Lothar Späth beförderte das Projekt. Bernhard Pfeiffer schlägt deshalb vor, das Center in Lothar-SpäthGalerie umzubenennen. Er erinnert an die frühere Debatte, dass Goethe als Namenspatron für ein Einkaufszentrum dienen soll. Zwar habe er sich inzwischen an den Namen gewöhnt, hält den Titel Lothar-Späth-Galerie aber als besser geeignet. 4
Mehrfach ging der Vorschlag ein, einen Teil der Jenaer Schnellstraße zwischen Zentrum und Lobeda nach Späth zu benennen. Bislang trägt sie den Namen Stadtrodaer Straße. Ein Leser verwies in einer Zuschrift darauf, dass dies gut passe, weil dort Jenoptik-Blitzer ihren täglichen Dienst verrichten.
Helmut Strümpfel spricht sich ebenso für die Stadtrodaer Straße aus, aber speziell für die Paradiesbrücke. Er schlägt vor, diese in Lothar-Späth-Brücke umzubenennen. Aus seiner Sicht hat diese Variante einen großen Vorteil. Weil es keine Anlieger gibt, müsste niemand seinen Personalausweis ändern lassen. 5 Die meisten Vorschläge gingen ein, Lothar Späth eine Straße im Gewerbegebiet Göschwitz zu widmen. Hier ist nicht nur Jenoptik angesiedelt, sondern auch viele andere Unternehmen. „Dort hat Späth die sichtbarsten Spuren seines Wirkens in Jena hinterlassen. Und da es sich bei der jetzigen Straßenbenennung um einen wenig spezifischen Namen handelt, würde es keine Animositäten bei einer Umbenennung in Lothar-Späth-Straße geben“, schreibt Knut Kaschlik. Eine Lothar-Späth-Straße in Jena sei längst überfällig, so der Leser.
Durch die Schließung des Bahnübergangs in Göschwitz sind zwei Teile der Prüssingstraße entstanden, sagt hingegen Dorit Seeber. Sie schlägt deshalb vor, den Teil der Straße im Gewerbegebiet in Göschwitz in Lothar-Späth-Straße umzubenennen. Das würde aus ihrer Sicht auch der Post helfen, die oft Probleme habe, die richtige Hausnummer zu finden.