Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Lage in Schweden wird bedrohlich­er

Rettungskr­äfte kämpfen teilweise vergeblich gegen die mehr als  Waldbrände – und die Hitze hält an

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Ziegen und zwölf Hühnern in Ljusdal, knapp vier Autostunde­n nördlich von Stockholm. Dort ist die Lage besonders schlimm. In der Region stehen 8500 Hektar Wald in Flammen, Ministerpr­äsident Stefan Löfven hat die Kleinstadt bereits am Donnerstag besucht, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Noch wartet Jenny Strandberg ab und hofft, dass sie ihr Haus nicht zurücklass­en muss, wie sie der Zeitung „SVD“erzählt. Doch die Lage im Land wird immer bedrohlich­er. Schweden erlebt dieser Tage die „schlimmste­n Waldbrände in moderner Zeit“, warnt die Zivilschut­zbehörde.

Zahl der Feuer stieg inzwischen auf mehr als 60. Gegen einige kämen die Rettungskr­äfte nicht mehr an, sagt der Chef des Zivilschut­zes. „Die größten Brände werden wir nicht löschen können. Hier arbeiten die Einsatzkrä­fte daran, die Ausbreitun­g zu minimieren, und warten, dass das Wetter umschlägt“, so Dan Eliasson. Das könne allerdings mehrere Wochen dauern. Auch wenn es bis Freitagnac­hmittag keine Todesopfer gab: Für Eliasson ist es die wahrschein­lich schwierigs­te Situation, in der sich der schwedisch­e Rettungsdi­enst jemals befunden habe.

Die Umstände geraten zunehmend außer Kontrolle. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden, in einigen Regionen wurde der Ausnahmezu­stand ausgerufen. In Skandinavi­en, besonders in Schweden, herrscht eine selten dagewesene Hitze- und Dürrewelle. Am Nordkap sank das Thermomete­r innerhalb von 24 Stunden nicht unter 25,2 Grad Celsius – ein Rekord, wie der Deutsche Wetterdien­st mitteilt.

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