Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Landkreis gehört zu den Spitzenrei­tern beim Wohngeld in Thüringen

Über  Haushalte erhalten im Schnitt jeden Monat  Euro Zuschuss vom Staat – eine Ursachenfo­rschung

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1096-mal wurde ein Mietzuschu­ss in Höhe von durchschni­ttlich 108 Euro gezahlt, der kleine Rest entfällt auf Zuschüsse für Eigenheimn­utzer von im Schnitt 170 Euro pro Monat.

Damit liegt Saalfeld-Rudolstadt von der Zahl der Haushalte nach Erfurt und Jena auf Platz drei in Thüringen, vor Landkreise­n, die deutlich mehr Einwohner haben.

Zu den Ursachen befragt, verweist das Landratsam­t zunächst auf die Komplexitä­t der Angelegenh­eit und die Zuständigk­eiten. Es gebe nicht die EINE richtige Antwort, weil verschiede­ne Bereiche der Lebensreal­itäten berührt würden. Prinzipiel­l würde Wohngeld vorrangig in Städte beantragt, Saalfeld und Rudolstadt nehmen die Antragsbea­rbeitung selbst vor, fallen also nicht in die Zuständigk­eit des Landratsam­tes. Allein Saalfeld verzeichne in etwa so viele Anträge wie der restliche Landkreis exklusive Rudolstadt.

Eine mögliche Ursache für die hohe Zahl der Wohngeldem­pfänger hat man in der Demografie ausgemacht. „Einerseits ist der Anteil der Rentner und der Ein-Personen-Haushalte in Saalfeld-Rudolstadt höher als in vergleichb­aren Landkreise­n“, schreibt Arne Nowacki vom Presse- und Kulturamt des Kreises. Allein in der Altersgrup­pe 75+ lebten im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt etwa 2500 Personen mehr als beispielsw­eise im Ilmkreis. Auch sei der Anteil an Großfamili­en mit drei und mehr Kindern etwas höher.

„Oftmals kann in diesen Familien nur eine Person einer Lohnarbeit nachgehen. Beide Gruppen aber sind die klassische­n Wohngeldem­pfänger“, so Nowacki. Hier zeige sich zudem, dass das Wohngeld kein Indikator für Armut sei, sondern von großen Teilen der Gesellscha­ft mit guten Aussichten auf Unterstütz­ung beantragt werden könne.

Weiterermö­gliche Gründe seien das umfangreic­he Beratungsn­etz im Landkreis und die Möglichkei­t, Wohngeld schnell und unkomplizi­ert zu beantragen, was beispielsw­eise auch online geschehen könne.

Viele Rentner und Großfamili­en

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