Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Tierwohl ist umsatzfördernd
Was haben die Gegner des Fleischverzehrs eigentlich erwartet? Überall glücklich quiekende Schweinchen?
Nein. Die Tierrechts-Aktivisten, die erneut in Ställe eindrangen und Szenen vorfanden, die für sie „schwer zu ertragen sind“, haben nichts anderes erwartet. Konventionelle Fleischproduktion eben.
Die Peta-Leute machen in ihrem Zorn auf alle, die Tiere für die menschliche Ernährung „ausbeuten“, leider kaum Unterschiede. Sie stufen nicht ab zwischen legalen Kastenständen für Muttersauen und den wirklich unhaltbaren Zuständen im Zuchtbetrieb eines früheren Thüringer Bauernpräsidenten. Der verantwortlichen Amtstierärztin im Unstrut-HainichKreis, die diese Sauerei furchtlos aufdeckte und unterband, gebührt der Thüringen-Orden. Mindestens.
Über die Initiative Tierwohl (ITW), die vornehmlich von Einzelhandelsriesen wie Lidl ausging, sind die Meinungen geteilt. Die Idee ist, Tierproduzenten eine Art Entschädigung dafür zu zahlen, dass sie ihre Schweine oder Hühner in nicht ganz so drangvoller Enge halten. Weil dem Handel längst klar ist, dass Tierwohl den Absatz fördert. Peta behauptet nun, das sei in Thüringen und anderswo nur eine perfide Werbestrategie. Wo Tierwohl drauf steht, sei leider kaum welches drin.
Es ist eine Frage der Definition. Wenn Verbraucher diese laut einfordern würden, weil ihnen Qualhaltung nicht schmeckt, wäre viel erreicht.