Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Neue Hoffnung für die Brücke Linkenmühle?
Zu Beiträgen über den Jahrestag der Brückensprengung, OTZ vom 13./14. April:
Man weiß nicht, ob der Wiederaufbau der Brücke in der Linkenmühle eine Komödie, ein Drama oder ein Trauerspiel ist. Das Dilemma zieht sich nun schon 27 Jahre in die Länge.
In so langer Zeit hatte man damals Planung und Bau der gesamten Saalekaskade geschafft. Viele, die seit der Wiedervereinigung auf die Brücke hofften, sind längst gestorben.
Nach dem großen Event 2010 glaubten viele, dass sei der Startschuss. Es folgten eine Menge Beratungen mit hochrangigen Regierungsvertretern, doch die Mühe war vergebens. Das gilt für alle Regierungskoalitionen seit der Wende in Thüringen. Auch die Hoffnung, dass sich unter Rot-Rot-Grün etwas ändern würde, hat sich bisher nicht erfüllt.
Und so haben die Stauseeaktivitäten mit Hartmut Holzhey an der Spitze anlässlich des 72. Jahrestages der Brückensprengung, am 12. April 2017 erneut ein weiteres Gedenkspektakel hinzugefügt. Viel Prominenz, MDR und Hunderte Interessierte waren gekommen. Zeitungsmann Jens Voigt hat in der OTZ sachkundig darüber berichtet, und Hartmut Holzhey hat mit dem Vergleich der Kosten für den Fährbetrieb mit der Pkw-Maut den Nagel auf den Kopf getroffen.
2019 jährt sich der Beginn des Brückenbaues zum 80. Mal und das Datum der Sprengung im Jahr 2020 zum 75. Mal. Tut sich bis dahin nichts, stirbt die letzte Hoffnung. Wenn auf der touristischen Prioritätenliste des Wirtschaftsministeriums der größte Talsperrenverbund Deutschlands nicht mit an der Spitze erscheint, ist das zumindest nicht förderlich.
Falls es mit dem 125-Millionen-Euro-Plan ernst wird, ist die Frage sicher berechtigt, warum der Brückenbau erst auf Rang 18 erscheint ? Sollten Straßen - und Brückenbau als wichtige Infrastrukturmaßnahmen nicht mit an vorderster Stelle stehen ?
Hermann Hirschfeld, Reitzengeschwenda