Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Parteifreunde fordern Innenminister zum Rücktritt auf
Schleiz/Greiz. Der SPD-Kreisvorstand Saale-Orla hat einen einstimmigen Beschluss gefasst, dessen Text der OTZ vorliegt. Darin wird Poppenhäger indirekt der Rücktritt empfohlen. Vorsitzender des Kreisverbandes ist der Chef des Landesverwaltungsamtes, Frank Roßner. Unterschrieben hat den Beschluss Vizevorsitzender Jürgen Klimpke. Darin heißt es: „Durch die Vorlage des Entwurfes von Innenminister Holger Poppenhäger ohne jegliche Kommunikation mit vielen Betroffenen in der Partei ist das Vertrauensverhältnis zu diesem extrem gestört. Wir legen ihm aufgrund dieses Zerwürfnisses nahe, zu prüfen, ob er den Anforderungen des Amtes noch gewachsen ist.“
Auch der Bürgermeister von Greiz Gerd Grüner (SPD) hält nichts von den Vorschlägen seines Parteifreundes Poppenhäger. „Der Verlust des Kreisstadtstatus würde den Bemühungen der letzten 25 Jahre regelrecht das Genick brechen“, sagte er der OTZ. Vor mehr als zehn Jahren sei das Finanzamt nach Altenburg verlegt worden, dadurch seien etwa 100 Arbeits- plätze verloren gegangen. „Diese Leute gehen hier nicht mehr einkaufen.“Das drohe jetzt auch durch den Wegzug der 500 Beschäftigten des Landratsamtes Greiz. „Diesen Aderlass“, sagt Grüner, „können weder die Händler noch die Gewerbetreibenden so ohne Weiteres verknusen.“
Immer mehr Genossen wenden sich von Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) ab. Grund: die überarbeiteten Gebietsreformvorschläge.