Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Heilige Schrift mit irdischer Katastrophe
Heimatmuseum Könitz nutzt Ostermarkt für Spendenaufruf zum Ankauf eines Zeitzeugnisses
Könitz. Das Bergbau- und Heimatmuseum Könitz öffnete am Samstagnachmittag seine Türen für den traditionellen Ostermarkt. „Wir haben von allem was dabei. Uns ist wichtig, dass alles handgemacht ist. Nur das zählt“, erläuterte Museumsleiterin Heide-Marie Lämmerzahl. Handwerkskunst, teilweise auch schon im Zeichen des bevorstehenden Osterfestes, wurde nicht nur von den Händlern mitgebracht, sondern auch vor Ort angefertigt. So zeigte Bettina Thieme ihre Fingerfertigkeit mit Pinsel und Farbe. Und Andrea Günther kratzte feinsäuberlich Motive in eingefärbte Eier. „Dieses Jahr haben wir neue Gesichter im Haus, junge Menschen mit jungen Labels“(englisch für Etikett auf einer Ware), so Lämmerzahl. Etwa Jenny Ohlhoff, die offiziell seit Dezember 2016 ihren eigenen Schmuck und andere Accessoires verkauft. „Das ist seit gut einem Jahr mein Hobby“, erzählt die junge Frau. „Es ist das erste Mal, dass ich meinen Schmuck an einem Stand verkaufe. Ich mag die Atmosphäre hier, es ist sehr gemütlich und die Leute sind freundlich.“ Grundstein gelegt für Abgedeckt wurden zum Ostermarkt die seit Dezember ausgestellten Fossilienfunde aus dem KamsdorferKönitzer Revier, eine Ausstellung, zu der es die nunmehr 2. Könitzer Schriftreihe gibt. Im Eingangsbereich des Museums lag eine Bibel von 1736 aus. Vergilbte Seiten, eingerissene Blätter. Sie enthält historische Eintragungen zum Hochwasser in Könitz im Jahr 1748. Für einen Ankauf braucht das Museum noch einige hundert Euro. In einer Spendenbox legten so schon einige Menschen den Grundstein für den Ankauf.
Bibel mit regionaler Dokumentation