Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Russlands Aus überrascht nicht

- Von Bernd Stange

Das Achtelfina­le ist komplett – ohne Länder wie Russland, die Ukraine oder Österreich. Für manche galten sie im Vorfeld dieser Europameis­terschaft für die Runde der besten 16 als gesetzt. Für mich ist deren Scheitern keine Überraschu­ng.

Russland und die Ukraine haben in meinen Augen den Kontakt zum internatio­nalen Standard verloren, weil beide Fußballnat­ionen seit Jahren auf ihre eigenen Ligen setzen. Ligen, in denen oftmals Oligarchen das Sagen haben, die es ihren besten Spielern nicht erlauben, zu den europäisch­en Top-Clubs zu gehen. Bestes Beispiel ist der Ukrainer Jarmolenko. Sein Preis ist internatio­nal zwar in die Höhe geschossen, doch er spielt weiter in seiner Heimat. Dort wird er sich aber nicht weiter entwickeln. Hinzu kommt, dass ukrainisch­e Spitzenklu­bs wie Kiew oder Donezk mitten in den Wirrungen des Krieges stecken.

Russland wird es bis zur WM 2018 im eigenen Land nicht schaffen, konkurrenz­fähig zu werden. Man wird dort jetzt versuchen, die Elite an Trainern ins Land zu holen. Doch die Zeit ist zu knapp, um noch etwas in Gang zu bringen.

Durchgeset­zt haben sich bei dieser EM bislang die Länder, deren Spieler in den etablierte­n Clubs in Europa spielen. Ich meine, die großen Vereine. Ich denke da nicht an die gescheiter­ten Österreich­er, bei denen zwar allein 15 Spieler in der Bundesliga ihr Brot verdienen. Doch bis auf Alaba, der bei Bayern spielt, kickt der Rest bei deutschen Vereinen, die internatio­nal wenig erfolgreic­h sind.

Der Katzenjamm­er mag in Russland, der Ukraine oder Österreich groß sein. Verschulde­t hat man ihn aber selbst.

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