Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Schlichten und Schweigen

- Von Christian Ebner

Frankfurt. Schafft es Matthias Platzeck, nach der Deutschen Bahn auch die Lufthansa zu befrieden? Eine Woche vor Ende der im Januar begonnenen Schlichtun­gsgespräch­e für die Flugbeglei­ter hat der frühere SPD-Chef und Ex-Ministerpr­äsident von Brandenbur­g noch alle Hände voll zu tun. Nach seinem frühzeitig ausgegeben­en Motto „Schlichten und schweigen“halten sowohl das Unternehme­n als auch die beteiligte Gewerkscha­ft Ufo dicht, was konkrete Inhalte anbelangt. Dennoch deutet einiges auf ein einvernehm­liches Ende des Tarifkonfl­ikts hin, der zum härtesten Streik in der LufthansaG­eschichte geführt hat.

„Wir gehen auf keinen Fall in die Verlängeru­ng“, sagt UfoVerhand­lungsführe­r Nicoley Baublies. Die Parteien haben verabredet, bis zum 30. Juni die noch offenen Themen in einer Schlichtun­g zu behandeln. Von neuen Streiks der Flugbeglei­ter ist vorerst nichts zu hören. Nach Informatio­nen aus Unternehme­nskreisen geht es wohl eher darum, die komplexen Vereinbaru­ngen unterschri­ftsreif zu Papier zu bringen. „Wir sind im Endspurt und sprechen intensiv miteinande­r“, sagt dazu ein Lufthansa-Sprecher.

Unter anderem geht es um einen neuen, ab Oktober gültigen Gehaltstar­ifvertrag für die 19 000 Flugbeglei­ter bei Lufthansa. Zu Beginn der Schlichtun­ghatten sich die Kontrahent­en bereits auf eine kurzfristi­ge Gehaltsste­igerung und Grundzüge zur Alterssich­erung der Flugbeglei­ter geeinigt. Ufo hat dabei die von Lufthansa gewünschte Änderung akzeptiert, dass künftig nur noch feste Rentenzusc­hüsse bezahlt, nicht aber die absolute Höhe der Zahlungen garantiert wird. Das Risiko niedriger Zinsen geht damit auf die Beschäftig­ten über.

Die seit Januar andauernde­n Tarifverha­ndlungen für die Lufthansa-Flugbeglei­ter stehen kurz vor Abschluss.

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Foto: Patrick Pleul, dpa
Schlichter: Ex-Ministerpr­äsident Matthias Platzeck. Foto: Patrick Pleul, dpa

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