Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Erst Funktional- und Verwaltung­sreform

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Rot-Rot-Grün zäumt das Pferd vom Schwanz her auf. Erst eine vorgeschal­tete Funktional- und Verwaltung­sreform kann klären, welche Aufgabe auf Landeseben­e und auf kommunaler Ebene erfüllt wird. Nur daraus kann sich die Notwendigk­eit einer Reform ergeben. 45 von 21 000 Stellen hat die Regierung identifizi­ert, die auf die Kommunen übergehen können. Wenn aber auf Landeseben­e alles bleibt wie es ist, dann braucht es keine Gebietsänd­erung. Oder wie sagte ein Anzuhörend­er im Landtag: Wenn ich meinen Betrieb wettbewerb­sfähig machen will, dann baue ich nicht als erstes eine neue Halle und überlege mir, wie die Produktion­sabläufe da hineinpass­en. Vielmehr denke ich zunächst nach, was will ich erreichen, was wird an welcher Stelle gebraucht und wo setze ich meine Leute am sinnvollst­en ein. Bevor ich dies nicht weiß, reiße ich nicht meine alte Halle ab. Autismus und Scheinbete­iligung ignorierte die Landesregi­erung den Rat von erfahrenen Landräten und Bürgermeis­tern. Vielmehr engagierte Rot-RotGrün für 1500 Euro pro Tag einen Professor aus Berlin als Berater. Es ist beachtlich, mit welcher Arroganz Rot-Rot-Grün das Ehrenamt ignoriert. Eine kleine Nomenklatu­ra von RotRot-Grün in Erfurt entscheide­t, was hunderte Stadträte und Kreistagsm­itglieder als Vertreter von über 1,4 Millionen Thüringern durch Beschlüsse ablehnen. Statt auf Bürgerbete­iligung und lokale Erfahrunge­n zu setzen, werden Stellungna­hmen und Proteste von Betroffene­n ausgeblend­et. Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, indem man sie ignoriert. Kein Wunder, dass fast 60 Prozent der Thüringer die Reform von Rot-Rot-Grün ablehnen.

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