Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Murmeltor entscheide­t für Eintracht aus Eisenberg

Fußball-Landesklas­se: Warum Bad Lobenstein­s Trainer Christian Feig von einer unverdient­en Niederlage spricht

- Bernd Schneider

Bad Lobenstein. Wäre in diesem Landesklas­se-Spiel eine Video-Aufzeichnu­ng mitgelaufe­n, hätte der einzige Treffer beim Duell des VfR Bad Lobenstein gegen den SV Eintracht Eisenberg wohl beste Chancen, als „Kacktor des Monats“nominiert zu werden.

Denn Eisenbergs Milan Dörr fiel der Klärungsve­rsuch der VfR-Abwehr förmlich vor die Füße und er murmelte das Spielgerät gemütlich ins kurze Eck (17.). „Ja, wir hatten schon richtig viel Glück“, analysiert Eintracht-Trainer Ralf Prieger. „Eigentlich müssen wir unsere Konter besser ausspielen. Da ist mir zu viel geschluder­t worden.“Dabei waren die Koseltaler nach einer Viertelstu­nde zunächst in Führung gegangen – dachte man. Oliver Hölzels Sprint endete jedoch mit der erhobenen Abseitsfah­ne. Aufregung herrschte dann nach der Eisenberge­r Führung und einem VfR-Foul auf Höhe der Mittellini­e sowie dem anschließe­nden Zusammenpr­all von Tom Becker. Der junge Lobenstein­er Angreifer musste mit Verdacht auf einen Knochenbru­ch ins Krankenhau­s gebracht werden. Er wurde doch Lucas Scholz ersetzt.

Die kurze Unordnung hätte fast den zweiten Treffer für die Eintracht gebracht, doch Robert Häring verfehlte das lange Toreck knapp. Die

Koseltaler fingen sich wieder und arbeiteten am Ausgleich. So fischte sich Eintracht-Torwart Niklas Sander einen Schuss von Sebastian Mai und hatte Glück, dass Kevin Hammerschm­idt vorbeischo­ss.

Den nun entstanden­en Mumm beim VfR spürte der Gast auch nach dem Wechsel. Mai probierte es einige Male mit dem Abschluss, wurde jedoch immer wieder erfolgreic­h geblockt. Wiecherts Torversuch landete nur in der vielbeinig­en, Eisenberge­r Abwehr und Hammerschm­idt schoss über den Kasten.

Je weiter die Uhr vorrückte, desto langsamer wurden die EintrachtS­pieler, verschlepp­ten das Tempo und zelebriert­en ihre Einwürfe.

Dann holte sich Sander noch einen Freistoß von Mai mit den Fingerspit­zen. Das Anrennen der Koseltaler endete zu oft im Klein-klein, sodass die Eintracht immer wieder ihre Füße dazwischen brachte.

Zu allem Überfluss traf Hölzel kurz vor Schluss nur die Querlatte und ein letztes Aufbäumen endete nach Gewusel im Eisenberge­r Strafraum mit einem Aus-Ball. „Meine Mannschaft hat heute unverdient verloren. Wir sind immer wieder fleißig angelaufen und hätten uns zumindest einen Punkt verdient gehabt“, hadert VfR-Trainer Christian Feig. „Aber so ist es: Wenn du oben stehst, hast du dann auch das Glück.“

 ?? BERND SCHNEIDER ?? Eisenbergs Milan Dörr beim Freistoß vor Felix Muth, Oliver Hölzel, Janek Köcher und Tom Becker (von links).
BERND SCHNEIDER Eisenbergs Milan Dörr beim Freistoß vor Felix Muth, Oliver Hölzel, Janek Köcher und Tom Becker (von links).

Newspapers in German

Newspapers from Germany