Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Hirte: Noch zu wenig Bundesbehörden im Osten
Beauftragter für die neuen Länder sieht weiter Nachholbedarf. Ansiedlungen nicht nur in den boomenden Städten
wie Leipzig mehr Bundeseinrichtungen“, sagte Hirte.
Er verwies auf die Diskussion zum Kompetenzzentrum Wald des Bundes, für das es mehrere Interessenten unter den Bundesländern gegeben habe. Dass es nun nach Ostdeutschland – und zwar nach Mecklenburg-Vorpommern – komme, sei richtig.
Die Landesregierung in Schwerin hatte Anfang Juni mitgeteilt, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium ein Kompetenzzentrum Wald und Holz bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe in Gülzow einrichten wolle. Es solle Forschungsaktivitäten des Bundes im Bereich Wald und Holz bündeln und für die Fach- und Verbraucherinformation in diesem Bereich zuständig sein. Es soll allerdings nur um einige Dutzend Arbeitsplätze gehen.
Die Ost-Ministerpräsidenten bekräftigen regelmäßig die Forderung nach Ansiedlung von neuen Bundesbehörden und Forschungsinstituten zwischen Ostsee und Thüringer Wald. „Im Gesamtmaßstab der Bundesbehörden ist der Osten unterrepräsentiert“, hatte Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) erklärt.
Derzeit haben in Thüringen und Sachsen zwei Bundesgerichte ihren Sitz: das Bundesarbeitsgericht in Erfurt und das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Hauptsitz des Umweltbundesamtes ist in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt). Andere Bundesbehörden unterhalten Außenstellen. (dpa)