Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Linke: Land soll Einbußen durch Gebietsreform bezahlen
Die Rudolstädter Linken wollen zur Stadtratswahl wieder mit einer offenen Liste antreten
Rudolstadt. Der Stadtverband der Linken in Rudolstadt hat dieser Tage seinen Vorstand neugewählt. Der einzige Kandidat für den Vorsitz, Götz Kölbl, der auch Vorsitzender der Stadtratsfraktion ist, wurde einstimmig wieder gewählt. Das geht aus einer Mitteilung der Partei hervor. Neue Stellvertreterin ist Simone Post, die weiteren Vorstandsmitglieder für die kommenden zwei Jahre sind Hannelies Schrodetzki, Jörg Hoffmann, Daniel Starost und Hubert Krawczyk.
Im Vorstandsbericht bedankte sich Kölbl für die mutige Entscheidung von Simone Post, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Wenn auch der erreichte Stimmenanteil nicht den Erwartungen entsprach, sei die Kandidatur aber eine gute Möglichkeit gewesen, den Wählerinnen und Wählern zu einigen Themen auch andere Politikangebote als die in Rudolstadt vorherrschenden zu unterbreiten.
In der Diskussion warf die in elf Monaten anstehende Stadtratswahl ihre Schatten voraus. So wird der Stadtverband der Linken auch diesmal wieder mit einer offenen Liste antreten.
Die Anwesenden äußerten die Erwartung, dass bei der kommenden Wahl in Rudolstadt eine Scheinkandidatur des gewählten Bürgermeisters ausbleibt.
Dass die Büste von Karl Marx anlässlich seines Geburtsjubiläums im Garten der städtischen Bibliothek aufgestellt wurde, sieht man bei der Linken als gute Entscheidung an. Kopfschütteln und Unverständnis erntete dagegen CDU-Stadtrat Werner Thomas mit seiner Auffassung, Marx sei nicht ehrwürdig (die OTZ berichtete).
Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Hubert Krawczyk, informierte die Versammlung über die schädlichen finanziellen Auswirkungen für den Landkreis, falls diesen die Gemeinden Lichte, Piesau und Katzhütte verlassen sollten. Damit könnte sich für Rudolstadt die an den Landkreis zu zahlende Kreisumlage zusätzlich erhöhen. Wenn das Land die Gebietsänderung beschließen und damit den Landkreis per Gesetz schwächen sollte, müsse es den Schaden auch finanziell kompensieren, so Krawczyk.