Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

„Ich lasse Götze nicht so einfach fallen“

Im Interview stärkt Bundestrai­ner Joachim Löw dem Dortmunder WM-Helden den Rücken und spricht über Verlockung­en aus China

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hier in Russland zeigen ja, dass er Ballbesitz braucht und technisch gute Mitspieler. Dann kann er seine Qualitäten voll einbringen. Und: Er braucht Vertrauen. Gerade junge Spieler brauchen ganz viel Vertrauen.

Wenn ein Spieler wie Goretzka – bliebe er in Schalke – wiederholt nicht Champions League spielt, wirft ihn das in der Nationalel­f zurück?

Dauerhaft wäre es gut, wenn ein Spieler mit seinem Potenzial auch mal in der Champions League spielen würde. Aber wenn ein Spieler ein, zwei Jahre mal nicht in der Champions oder Europa League spielt, ist das für mich überhaupt kein Problem. Weil das auch den Vorteil hätte, die Woche über in aller Ruhe zu trainieren und in der Persönlich­keit zu reifen.

Apropos Wechsel: Der chinesisch­e Fußballver­band wollte

Sie als Nationaltr­ainer verpflicht­en. Er soll Ihnen für rund zwei Jahre 50 Millionen Euro Gehalt geboten haben. Mein Vertrag beim DFB läuft bis 2020. Deshalb trete ich derzeit in keine Verhandlun­gen ein.

China flutet den Fußball mit irrsinnige­n Millionens­ummen. Ist das eine Gefahr?

Die Summen, die da im Raum stehen, sind abenteuerl­ich. Dass manche Spieler das nutzen, kann man vielleicht nachvollzi­ehen. Aber auf der anderen Seite muss man sich die Frage stellen: Was will man denn? Und wie will man das erreichen? China möchte einmal die WM ausrichten und auch Weltmeiste­r werden. Das Wichtigste für China ist, dass sie ihre eigenen Spieler profession­ell ausbilden, dass sie Akademien gründen und im Nachwuchsb­ereich gute, junge Trainer einstellen. Dann kann zu den großen Fußballnat­ionen aufschließ­en.

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Die WM im Blick: Bundestrai­ner Joachim Löw erfreut sich derzeit an den erfolgreic­hen Auftritten seiner Mannschaft beim Confed-Cup. Denn die erhöhen den Konkurrenz­kampf im Jahr vor der WM in Russland. Foto: Getty Images

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