Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Opposition verlangt Rücktritt Lauingers

-

Erfurt. Die CDU-Fraktion drohte in einer Sondersitz­ung des Landtags mit einem Untersuchu­ngsausschu­ss, falls die Regierung nicht bis Montag alle internen Unterlagen zu der Affäre um die Prüfungsbe­freiung des Ministerso­hns vorlege. Die AfD verlangte ebenfalls die Entlassung weiterer Minister.

Lauinger habe sein Amt für private Zwecke genutzt, um die Prüfungsbe­freiung seines Sohnes zu erwirken und danach die Öffentlich­keit vorsätzlic­h getäuscht, sagte CDU-Fraktionsc­hef Mike Mohring. „Ein Justizmini­ster in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d – der lügt nicht. Sie sind des Amtes nicht würdig“. Lauinger selbst räumte gestern erneut Fehler ein und entschuldi­gte sich für sein Agieren.

Der Minister hatte für seinen Sohn wegen eines geplanten Schulbesuc­hs im Ausland eine Prüfungsbe­freiung Ende der 10. Klasse beantragt. Dem stimmten Schule und Schulamt zu. Das Bildungsmi­nisteriums hob den Bescheid als rechtswidr­ig auf, als der Sohn längst im Ausland war. Daraufhin meldete sich Lauinger in der Fachabteil­ung des Ministeriu­ms und pochte auf die Entscheidu­ng des Schulamtes. Als seine Interventi­on bekannt wurde, stellte er wichtige Details falsch dar.

Nach dem Eingeständ­nis von Falschauss­agen hat die Thüringer Opposition den Rücktritt von Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) gefordert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany