Ostthüringer Zeitung (Jena)

Was weiß Marilou D.?

Nach dem Massaker von Las Vegas gerät die Lebensgefä­hrtin des Todesschüt­zen ins Blickfeld

-

guten Job, sagte Trump. Diese „Profession­alität“mache ihn stolz, Amerikaner zu sein. Bevor Trump sich von Sheriff Joe Lombardi über den aktuellen Stand unterricht­en ließ, wandte er sich an die Menschen in Las Vegas: „Wir haben ein großartige­s Land und wir sind für euch da.“Überlebend­e lud er ins Weiße Haus ein.

Weil sich der Todesschüt­ze selbst das Leben nahm, richten sich sämtliche Augen auf die Frau an seiner Seite. Marilou D. wurde nach der Ankunft von den Philippine­n auf dem Flughafen in Los Angeles von FBIBeamten im Rollstuhl durch den Sicherheit­sbereich geführt. Die Bluttat hat die 62-Jährige, die von Familienmi­tgliedern als „immer heiter und positiv“charakteri­siert wird, aus dem Gleichgewi­cht gebracht.

Von der ehemaligen Lebensgefä­hrtin Paddocks erhofft sich das FBI endlich Aufschluss über das noch immer im Dunkel liekauft. gende Motiv. Vergebene Liebesmüh, sagen sinngemäß zwei Schwestern der kleinen, dunkelhaar­igen Frau. Sie war viele Jahre mit dem zweifach geschieden­en Paddock liiert. „Ich weiß, dass sie genau wie wir nichts weiß. Sie wurde weggeschic­kt, damit sie nicht bei seinen Plänen stören konnte“, sagte eine Schwester im australisc­hen Fernsehen.

Vor rund zwei Wochen habe Paddock seiner Partnerin, die einen australisc­hen Pass besitzt, ein Billigtick­et in ihre philippini­sche

Heimat ge- Sie flog am 15. September nach Manila.

Paddock, den Nachbarn an seinem Wohnort als „zurückgezo­gen“und „unsozial“charakteri­sieren, muss psychische Probleme gehabt haben. Die Lokalzeitu­ng „Las Vegas Review Journal“fand heraus, dass der 64Jährige seit Juni das Beruhigung­smittel Diazepam (Handelsnam­e: Valium) verschrieb­en bekommen hat. Ein Medikament, das aggressiv machen kann. US-Präsident Donald Trump hatte Paddock bereits am Dienstag als „sehr, sehr kranken, wahnsinnig­en Mann“bezeichnet. Eine Obduktion der Leiche Paddocks soll nun die Frage klären, ob der frühere Buchhalter während der Tat unter Einfluss des Mittels stand. An seine Partnerin richtet sich die Frage, wie sie es aushielt mit einem Mann, der oft sehr gereizt gewesen sein soll.

Ein anderer Schwerpunk­t des Fahnder-Interesses ist die gewaltige Menge an Waffen und Munition, die Stephen Paddock über viele Monate erwarb. In seiner zur Killerkomm­ando-Zentrale umfunktion­ierten Hotelsuite fanden sich 23 Feuerwaffe­n, darunter mehrere halbautoma­tische Schnellfeu­ergewehre mit Zielfernro­hren, die mittels einer legalen Zusatzeinr­ichtung zu armeeähnli­chen, vollautoma­tischen Waffen umfrisiert worden waren.

Dadurch war es dem Mörder möglich, während des knapp zehnminüti­gen Dauerbesch­usses auf rund 22000 Besucher eines Countrymus­ik-Konzerts Hunderte Salven in kurzer Zeit abzufeuern. München. Gut sechs Millionen Besucher, mehr als sieben Millionen Maß Bier – das Münchner Oktoberfes­t kehrt zu alter Form zurück. Schaustell­er, Gäste und Marktkaufl­eute seien zufrieden – „und damit auch die Festleitun­g“, sagte Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU) zum Abschluss des Volksfeste­s.

Rund 6,2 Millionen Besucher kamen nach der vorläufige­n Bilanz in diesem Jahr auf das Volksfest. Das waren rund 600.000 mehr als im vergangene­n Jahr. Dennoch sind die Zahlen deutlich entfernt von früheren Extrem-Jahren mit bis zu sieben Millionen Besuchern, mit ungemütlic­hem Gedränge und überfüllte­n Zelten. „Keiner will eine überhitzte Rekordwies­n“, sagte Schmid. Die Besucher verzehrten 127 Ochsen und 59 Kälber; sie tranken 7,5 Millionen Maß Bier – und versuchten, 120.000 Maßkrüge zu klauen. Aufmerksam­e Ordner schritten ein. Es gab einen Rückgang bei den Körperverl­etzungen, allerdings mit 49 Fällen besonders viele Maßkrugsch­lägereien. Die Beamten der Wiesn-Wache registrier­ten auch eine Zunahme bei Drogendeli­kten sowie bei den Sexualdeli­kten. Hier verdoppelt­e sich die Zahl fast auf 67 (Vorjahr: 34). (dpa)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany