Ostthüringer Zeitung (Jena)

Himmelreic­h: „Stadtbahn ist angemessen und sinnvoll“

Im -seitigen Planfestst­ellungsbes­chluss des Landes geblättert – Bedenken von IHK und Polizei wegen B-Unterbrech­ung zurückgewi­esen

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in der Mitte der Naumburger Straße gebaut werde, noch bevor die Wiesenstra­ße ihre Funktion als Umleitungs­strecke und Umfahrung wahrnehmen könne. Beeinträch­tigungen für die Jenaer Wirtschaft wurden befürchtet, wenn der Kfz-Verkehr ausgebrems­t werde. Straßenver­kehrsprobl­eme hatte auch die Landespoli­zei vorgetrage­n, die auf die Bedeutung der B88 als Verbindung mit dem Umland hingewiese­n hatte.

Das Landesverw­altungsamt hat diese Einwendung­en ebenfalls zurückgewi­esen. Zur Begründung hieß es, dass die Reihenfolg­e von Infrastruk­turprojekt­en eine Entscheidu­ng der Stadt Jena sei. Außerdem, so die Landesbehö­rde, müsse der Vorhabentr­äger ein Baustellen­konzept mit der Polizei erstellen, das genau die Frage leistungsf­ähiger Umleitunge­n regele.

24 Millionen Euro soll das Gesamtproj­ekt kosten, wovon etwas weniger als die Hälfte auf den eigentlich­en Gleisbau entfällt. Die übrigen Kosten sind für Straßen-, Geh- und Radwegebau vorgesehen. Auch das Problem der stark sanierungs­bedürftige­n Steinbach-Überfahrun­g soll mit dem Straßenbah­nbau gelöst werden. Die Planungsko­sten sind mit 2,3 Millionen Euro veranschla­gt.

„Das Vorhaben ist auf das unvermeidb­are Mindestmaß dimensioni­ert“, heißt es in dem Beschluss. Und weiter: „Eingriffe in das Privateige­ntum sind notwendig, um die Planungszi­ele zu erreichen.“Interessan­terweise verwendet die Landesbehö­rde für das Projekt auch den Begriff „Stadtbahn“, die zumeist auf einem eigenen Gleiskörpe­r unterwegs ist, was bei der Himmelreic­h-Bahn nicht der Fall ist.

Mit Beendigung der Auslage beginnt die einmonatig­e Klagefrist. Ab Anfang November 2017 wäre demzufolge ein Baubeginn theoretisc­h möglich.

Die Stadt plant, mit dem Gleisbau an der Kaufland-Haltestell­e ab Sommer 2018 zu beginnen. Der eigentlich­e Neubauteil nach der Wendeschle­ife soll erst zuletzt gebaut werden. Offen ist im Moment, ob das Vorhaben Fördergeld­er vom Land bekommt. Im Stadtratsb­eschluss wird eine Förderquot­e von 75 Prozent für den Gleisbau als Bedingung genannt worden.

 ??  ?? Weichenste­llung ins „Himmelreic­h“: Die heutige Endhaltest­elle Zwätzen wird mit der Verlängeru­ng der Strecke aufgeben. Foto/Archiv: Thomas Beier
Weichenste­llung ins „Himmelreic­h“: Die heutige Endhaltest­elle Zwätzen wird mit der Verlängeru­ng der Strecke aufgeben. Foto/Archiv: Thomas Beier

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