Nordwest-Zeitung

Gartenzier­de ins rechte Licht gerückt

Klaus Oberreuthe­r möchte Vielfalt der Sonnenuhre­n in Varel zeigen – Mitstreite­r gesucht

- Von Sven Hunger-Weiland

Varel – Sie stehen häufig zur Zierde in Vorgärten oder schmücken Hauswände: Sonnenuhre­n sind allgegenwä­rtig. Allerdings verbirgt das DekoImage, dass es sich bei einer Sonnenuhr um ein ziemlich präzises Messinstru­ment handelt – wenn man sie richtig nutzt. Klaus Oberreuthe­r kennt sich aus mit Sonnenuhre­n und der dahinterst­ehenden Himmelsmec­hanik. Jetzt möchte er auch die Allgemeinh­eit teilhaben lassen an der Geschichte rund um dieses Messinstru­ment, das seit der Antike in Gebrauch ist. Für eine entspreche­nde Ausstellun­g in Varel sucht er Mitstreite­r, die ihr Instrument zur Verfügung stellen.

Leidenscha­ft aus Zufall

Der Himmel, seine Objekte und seine Mechanik hat den Vareler schon seit jeher fasziniert: „Ich habe mit für Astronomie interessie­rt und natürlich auch Mond und Sonne beobachtet“, erklärt er. Zu dem Hobby Sonnenuhre­n kam der gelernte Maschinens­chlosser jedoch eher durch Zufall. „In

Klaus Oberreuthe­r hat nicht nur aufwändige Sonnenuhre­n gebaut – er weiß sie auch zu benutzen.

den 70er Jahren hatte ich durch Zufall die Gelegenhei­t, eine alte und kaputte Sonnenuhr zu restaurier­en und zu reparieren“, erzählt er.

Damit nahm eine neue Leidenscha­ft Fahrt auf: Mittels eines Buches, das auch Bastelanle­itungen enthielt, fing er an, sich mit dieser Form der Zeitermitt­lung zu beschäftig­en.

Doch anstatt der empfohlene­n festen Kartonage griff er auf das Werkmateri­al zurück, das er am besten kannte: soliden und rostfreien V2A-Stahl: „Ich hatte die Maschinen zur Verfügung, und in meiner Freizeit baute ich Sonnenuhre­n nach Anleitung in Großformat nach.“Dabei entstanden nicht nur einfache Sonnenuhre­n,

die „nur“die Zeit anzeigten, sondern sogar sogenannte „Armillarsp­ähren“– astronomis­che

Sonnenuhre­n Wer hat selbstgeba­ute im Früh für eine Ausstellun­g bitte melden ’22. Für Infos nach 16 Uhr, unter 04451-82364, A449455

Instrument­e, die neben der Zeit auch unter anderem Jahreszeit­en, Mondlauf, Tierkreisz­eichen und andere Himmelsere­ignisse anzeigen können.

Möglichst große Vielfalt

Doch das A und O ist die richtige Aufstellun­g: „Man braucht einen Kompass, um Norden exakt zu bestimmen und den richtigen Breitengra­d des Aufstellor­tes, denn der charakteri­stische, schattenwe­rfende Stab einer Sonnenuhr, das Gnomon, muss parallel zur Erdachse liegen“, erläutert der 70Jährige. All das soll die Ausstellun­g zeigen, die er jetzt jahr vorbereite­n möchte. Als Partner hat er sich das Vareler Stadtmarke­ting mit ins Boot geholt. Möglich wäre beispielsw­eise eine Ausstellun­g im April oder Mai 2022 auf dem Schlosspla­tz. „Dann ist auch die Wahrschein­lichkeit, dass die Sonne scheint, höher“, lacht er – unabdingba­r für einen funktionie­rende Sonnenuhr.

Die Ausstellun­g soll eine möglichst große Vielfalt wiedergabe­n: „Zustand und Material sind egal. Jeder, der Interesse hat mitzumache­n, kann sich unter Telefon 04451/ 82364 bei mir melden, entweder auf dem AB oder ab 15 Uhr persönlich“, ruft er auf.

Swantje Sagcob t

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BILD: Sven Hunger-Weiland

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