Lage bei Airbus-Tochter eskaliert
1200 Beschäftigte legen Betrieb in Varel lahm
Varel – Nach den ergebnislosen Verhandlungen folgte jetzt die erste Eskalation: An den Standorten des Luftfahrtzulieferers Premium Aerotec (PAG) und des Mutterkonzerns Airbus in Augsburg, Bremen, Hamburg, Stade, Nordenham und Varel wurde am Freitag gestreikt. In Varel beteiligten sich laut Martina Bruse, Geschäftsführerin der IG Metall Oldenburg/Wilhelmshaven, 1200 Beschäftigte. „Alle Schichten werden bestreikt, hier passiert heute nichts mehr“, erklärte sie bei der Kundgebung vor dem Werkstor am Freitagmorgen. Insgesamt haben laut IG Metall 10 000 Beschäftigte gestreikt.
Mit emporgereckten Fäusten und brennenden Tonnen machten die PAG-Beschäftigten deutlich, dass sie mit den Airbus-Plänen, die PAG zu teilen, nicht einverstanden sind. Insbesondere die Zukunft des Vareler Werks ist unsicher. Der Standort soll als künftiger Einzelteilfertiger nicht in die neue Airbus-Gesellschaft ASA übernommen werden. Stattdessen bevorzugt Airbus einen Verkauf des Werks an einen Investor.
Unterstützung für die Streikenden gab es aus der Politik: Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) erklärte, Airbus verscherze es sich gerade mit den Regionen und erinnerte an den Arbeitskampf von 2007/2008. „Wieder ist die IG Metall die bessere Führung. Es kann doch nicht sein, dass das Management Nachhilfe braucht. Wir werden weiterkämpfen, bis sie wieder vernünftig werden“, so Ambrosy.
Varels Bürgermeister GerdChristian Wagner (SPD) betonte, wie wichtig das Werk für die gesamte Region sei und dass es erhalten werden müsse.