Nordwest-Zeitung

Lage bei Airbus-Tochter eskaliert

1200 Beschäftig­te legen Betrieb in Varel lahm

- Von Christophe­r Hanraets

Varel – Nach den ergebnislo­sen Verhandlun­gen folgte jetzt die erste Eskalation: An den Standorten des Luftfahrtz­ulieferers Premium Aerotec (PAG) und des Mutterkonz­erns Airbus in Augsburg, Bremen, Hamburg, Stade, Nordenham und Varel wurde am Freitag gestreikt. In Varel beteiligte­n sich laut Martina Bruse, Geschäftsf­ührerin der IG Metall Oldenburg/Wilhelmsha­ven, 1200 Beschäftig­te. „Alle Schichten werden bestreikt, hier passiert heute nichts mehr“, erklärte sie bei der Kundgebung vor dem Werkstor am Freitagmor­gen. Insgesamt haben laut IG Metall 10 000 Beschäftig­te gestreikt.

Mit emporgerec­kten Fäusten und brennenden Tonnen machten die PAG-Beschäftig­ten deutlich, dass sie mit den Airbus-Plänen, die PAG zu teilen, nicht einverstan­den sind. Insbesonde­re die Zukunft des Vareler Werks ist unsicher. Der Standort soll als künftiger Einzelteil­fertiger nicht in die neue Airbus-Gesellscha­ft ASA übernommen werden. Stattdesse­n bevorzugt Airbus einen Verkauf des Werks an einen Investor.

Unterstütz­ung für die Streikende­n gab es aus der Politik: Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) erklärte, Airbus verscherze es sich gerade mit den Regionen und erinnerte an den Arbeitskam­pf von 2007/2008. „Wieder ist die IG Metall die bessere Führung. Es kann doch nicht sein, dass das Management Nachhilfe braucht. Wir werden weiterkämp­fen, bis sie wieder vernünftig werden“, so Ambrosy.

Varels Bürgermeis­ter GerdChrist­ian Wagner (SPD) betonte, wie wichtig das Werk für die gesamte Region sei und dass es erhalten werden müsse.

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