buch-Tipps
Klaus Fricke über lesenswerte Bücher – und Neuerscheinungen, die er nicht abwarten kann
Sven Regener: Glitterschnitter (Verlag Galiani; erscheint am 9. September). Frank Lehmann ist zurück, Karl Schmidt und all diese anderen wunderbaren Verrückten, die sich zwischen Kneipe, Musik, Kunst und Beziehungskrisen herumtreiben. Regener beschreibt einmal mehr die 80er Jahre in Berlin, wie sie vielleicht einmal für ganz kurze Zeit waren.
Jan Guillou: Die Brückenbauer (Heyne). Ein Roman aus der Zeit, als Norwegen durch den Bau der Eisenbahn und zahlloser Brücken erschlossen wurde. Guillou entwirft einen Jahrhundertroman, nicht nur aus skandinavischer Sicht.
Stefan Aust: Zeitreise (Piper). Wenn schon Autobiografie, dann wuchtig: Journalist Aust hat viel erlebt in seiner Karriere, hat am Rande gar Zeitgeschichte mitgeschrieben – und manch schönen Urlaub in fernen Ländern verbracht. James Ellroy: Jener Sturm
(Ullstein). Amerikas wortgewaltigster Krimiautor veröffentlicht nur noch selten Bücher, die sind dafür auch umso blutrünstiger. Diesmal sind die frühen 40er Jahre Thema des Romans; an der US-Westküste herrschen Kriegsangst, Rassismus, Korruption und Hollywood-Glamour.
Alan McGee: Randale, Raves und Ruhm – Story eines Labelmachers (Matthes & Seitz). Die Autobiografie des Musikproduzenten und PlattenfirmaChefs erschien 2014 im Original und jetzt in der deutschen Übersetzung. McGee schildert sein Leben auf der Überholspur und wie er Oasis, Primal Scream und andere Rockbands entdeckte und zu Superstars machte.
Ljudmilla Ulitzkaja: Eine Seuche in der Stadt (Hanser). Das Buch zur Pandemie, aber eine, die bereits 1939 im Pest-Institut von Saratow in der UdSSR ausbrach. Wie die Viren ihren Weg in die ahnungslose Gesellschaft fanden, erinnert sehr ans Hier und Heute. Ulitzkaja verbindet Fiktion und belegbare Historie meisterhaft in diesem zunächst als Drehbuch angelegten Werk.