Nordwest-Zeitung

Heizkosten werden zum Zankapfel

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Betrifft: „’Miet-Nebenkoste­n explodiere­n’ – Interview: Warum sich der Mieterbund gegen die Kosten der CO2-Umlage wehrt“, Niedersach­sen, 28. Juni

Was hat der Vermieter mit den Wohnkosten des Mieters zu tun? Natürlich ist das ein Politikum, was derzeit, 100 Tage vor den nächsten Wahlen, zum Thema gemacht wird. Ein Stück der bekannten Neidpoliti­k gewisser Gruppen und Parteien. Dem kann sich Herr von Thadden nicht entziehen.

Jeder Vermieter hat bei dem Mietangebo­t die Energiewer­te anzugeben! Natürlich können Mieter heute nicht groß auswählen, aber sie wissen um den Zustand der begehrten Wohnung.

Der Mieter darf also, wie früher in DDR-Zeiten üblich, die Wärme über das Fenster regulieren, wenn der Vermieter sowieso die Hälfte trägt?

Dazu stelle ich die Frage: Will der Mieterbund noch weitere Wohnungen haben, oder nicht?

Bezahlbare­r Wohnraum ist doch nicht mit immer mehr Bauauflage­n zu bewältigen, und dann schon gar nicht, wenn der Vermieter, der das Kapital für die Wohnung aufbringt, an Verbrauchs­kosten beteiligt wird. Das ist doch ein Rohrkrepie­rer, das sollte er auch bleiben. Dann wohl doch ein Stimmenfän­ger?

Herbert Dirksen Ganderkese­e

Finde ich – nicht nur in Wahlzeiten – sehr negativ, wenn die CDU/CSU es ablehnen, die Vermieter an den Kosten der Zusatzkost­en für den CO2-Preis zu beteiligen. Dies liefert nicht nur einen bitteren Beigeschma­ck wie Herr Mützenich sagt, sondern man fragt sich, wo die soziale und gerechte Komponente bei den Unionspart­eien zu finden ist. Es kommt hinzu, dass Vermieter die Kosten steuerlich absetzen könnten, während Mieter dies nicht tun dürfen. Ich bin kein SPD-Wähler, kann aber die Union bei derartiger Denkweise auch nicht unterstütz­en.

Ich befürchte, die Unionspart­eien werden – bei einem Weiter so – auch in anderen Bereichen, bei den kommenden Landtags- und Bundestags­wahlen ihr blaues Wunder erleben und grandios scheitern – auch wenn zur Zeit der Wind von hinten zu blasen scheint.

Thomas Kaiser Rastede Weitere Leserbrief­e finden Sie auf der vorigen Seite

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