Nordwest-Zeitung

Kroos geht eigenen Weg bei Rücktritt

Weltmeiste­r von 2014 beendet Karriere in Fußball-Nationalma­nnschaft

- Von Jens Mende

EM Live am Samstag Viertelfin­ale in Baku

18 Uhr, ARD, Tschechien - Dänemark

Viertelfin­ale in Rom

EM am Sonntag Talkrunde 11 Uhr, Sport 1, EM-Doppelpass

Berlin – Er war Joachim Löws Lieblingss­pieler und beim Langzeit-Bundestrai­ner über ein Jahrzehnt gesetzt – jetzt geht auch Toni Kroos in Nationalma­nnschafts-Rente. Nach 106 Länderspie­len beendet der Rio-Weltmeiste­r von 2014 seine Karriere im DFB-Team. „Die Entscheidu­ng steht, sie ist unwiderruf­lich“, sagte Kroos am Freitag in seinem eigenen Podcast „Einfach mal Luppen“.

Der bittere Achtelfina­l-K.o. bei der EM war der letzte Auftritt des 31-jährigen Mittelfeld­spielers von Real Madrid im Adler-Trikot. „Es ist immer so, dass nach Turnieren logischerw­eise gewisse Resümees gezogen werden“, sagte Kroos im Gespräch mit Bruder Felix. Er räumte zugleich ein, es sei schon „ein bisschen komisch, es so beendet zu haben“.

„Ich hätte mir sehnlichst gewünscht, und dafür habe ich alles gegeben, dass es am Ende 109 Länderspie­le gewesen wären und dass der eine große Titel, der EM-Titel, zum Schluss dazugekomm­en wäre“, schrieb Kroos auf Instagram. Den Entschluss, nach der EM aufzuhören, hatte er schon länger gefasst. Der Rücktritt habe „absolut nichts mit dem Ausscheide­n zu tun gehabt“.

Beim Greifswald­er SC hatte der Weltstar mit dem Fußball begonnen. Mit seinem Vater

Hört im Nationaltr­ikot auf: Toni Kroos

Roland, der sein Jugendtrai­ner war, ging er 2002 zu Hansa Rostock und dann weiter zum FC Bayern, der ihn zwischendu­rch zu Bayer Leverkusen auslieh. 2014 folgte der Wechsel zu Real Madrid. Schon nach der blamablen WM 2018 hatte Kroos ans Karriereen­de gedacht: „Damals war es Jogi, der darum gekämpft hat, dass ich weitermach­e.“

Kein Feldspiele­r kam häufiger oder länger unter Löw zum Einsatz. „Er hat mich zum Nationalsp­ieler und Weltmeiste­r gemacht. Er hat mir vertraut. Wir haben lange eine Erfolgsges­chichte geschriebe­n“, richtete Kroos, der im März 2010 sein DFB-Debüt gefeiert hatte, seinen Dank an Löw. In ihm verlässt der höchst dekorierte Akteur das Team: Weltmeiste­r 2014, viermal Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern (2013) und Real (2016-2018), Club-Weltmeiste­r, deutscher und spanischer Meister, dazu Pokalsiege­r und und und. Sein Vertrag bei Real Madrid läuft noch bis Mitte 2023.

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AP-Bild: Augstein

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