Strippenzieher mit Twitter-Verbot
Donald Trump wird 75 – In Sozialen Medien droht ihm Absturz in die Bedeutungslosigkeit
Ein Vermögen für zehn Minuten Flug mit Jeff Bezos: Ein Sitzplatz für den ersten bemannten Weltraumflug einer Raumkapsel der Firma Blue Origin ist für 28 Millionen USDollar versteigert worden. Wer der erfolgreiche Bieter der Auktion am Samstag war, blieb zunächst unklar. Der Flug mit der Rakete „New Shepard“soll am 20. Juli stattfinden. Amazon-Chef Bezos, der Blue Origin gegründet hat, will mit seinem Bruder Mark auch in der Kapsel Platz nehmen. Nach dem Start soll das Raumschiff binnen zwei Minuten auf mehr als 3700 Stundenkilometer beschleunigen.
Washington – Seit Wochen rühren die Republikaner in den USA die Werbetrommel für ihr prominentestes Mitglied: „Wir sammeln Unterschriften von Patrioten aus dem ganzen Land, um eine gewaltige Geburtstagskarte zu füllen“, heißt es in einer ihrer Mails. Das Geburtstagskind: Ex-Präsident Donald Trump, der heute 75 Jahre alt wird.
Seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus – und seit seinem Rauswurf bei Twitter – ist es ruhiger um ihn geworden. Polit-Rentner ist der Ex-Präsident aber noch lange nicht. Im Hintergrund zieht er weiter die Strippen in seiner Partei. Auch sein Comeback als Präsidentschaftskandidat ist nicht ausgeschlossen.
Trump pfiff im Weißen Haus auf Gepflogenheiten, dasselbe gilt für seine Rolle als Ex-Präsident. Die ersten Monate nach seiner Amtszeit verbrachte Trump in seinem Club Mar-a-Lago in Florida, inzwischen ist er in seinen Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey übergesiedelt, sein Sommerdomizil.
Die „Washington Post“berichtete Anfang Mai, Trump habe nach mehreren Wochen in Mar-a-Lago zu einem gewissen Rhythmus gefunden. Er schaue fern, telefoniere mit Verbündeten und empfange Parteifreunde. Beim Abendessen lasse der Ex-Präsident sich von Clubgästen applaudieren, er spiele Golf, und er „wettert gegen die Ergebnisse der Wahl 2020“. An einer Bibliothek, die Ex-Präsidenten traditionell einrichten, habe Trump kaum Interesse gezeigt.
Anfang Mai startete Trump auf seiner Homepage einen Blog-Bereich, der Titel: „Vom Schreibtisch von Donald J. Trump“. Drei Tage später ging der Blog offline. Zuvor hatte die „Washington Post“berichtet, die Homepage habe binnen einer Woche weniger Besucher angezogen als die Haustier-Adoptionsseite Petfinder. Die „Post“schrieb: „Im Internet gleitet der ehemalige Präsident auf etwas zu, gegen das er sein ganzes Leben lang gekämpft hat: Bedeutungslosigkeit.“