Nordwest-Zeitung

„Im Finale weiß man nie, was passiert“

Ex-Oldenburge­r Robin Smeulders verfolgt die Baskets aus den USA und schwärmt von Paulding

- Von Niklas Benter

Robin Smeulders (33) spielte sechs Jahre für die EWE Baskets Oldenburg und kennt den Basketball-Bundesligi­sten gut. Unserer Redaktion hat er verraten, was er gerade macht und wie Oldenburgs Chancen in den Playoffs stehen.

Herr Smeulders, gerade in dieser Zeit bekommen Sie diese Frage sicher häufig gestellt. Aber, wie geht es Ihnen? Robin Smeulders: Mir geht es gut, ich bin mit meiner Frau und inzwischen zwei Töchtern vor knapp über einem Jahr in die USA nach Portland/Oregon gezogen. Einen Monat später ist auch hier Corona ausgebroch­en.

Was machen Sie in Portland und wie haben Sie die CoronaKris­e bisher bewältigt? Smeulders: Ich hatte das Glück, in der Consulting­firma Hoffrogge aus Wildeshaus­en (berät beispielsw­eise Supermärkt­e bei der Produktpla­tzierung, Anm. d. Red) einen sehr flexiblen Arbeitgebe­r zu haben, der mir die Möglichkei­t gegeben hat, von den USA aus zu arbeiten. Ich war schon vor der Krise im Home-Office, daher hat sich für mich persönlich nichts geändert.

Und privat? Smeulders: Meine Frau und ich sowie meine Schwiegere­ltern, Schwager und Schwägerin sind geimpft. Die Kinder sind leider noch zu jung. Aber dadurch ist wieder ein etwas normaleres Lebens möglich.

Hat sich die Lage bei Ihnen also entspannt? Smeulders: Ja, Maskenpfli­cht gibt es zwar weiterhin, jedoch ist eigentlich alles möglich – außer große soziale Ereignisse. Wir sind zur Zeit in einer neuen Welle und es gibt wieder ein paar kleinere Restriktio­nen. Dabei ist jedem Einzelnen überlassen, womit er sich wohlfühlt und womit nicht. Einkaufsze­ntren, Fitnessstu­dios, Friseure und Kinos sind zum Beispiel geöffnet.

In Deutschlan­d ist vieles davon noch nicht möglich. Waren Sie denn in der letzten Zeit mal wieder in Oldenburg? Smeulders: Leider noch nicht. Meine Eltern haben die Kinder seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Da mein

Arbeitgebe­r aber in Wildeshaus­en ist, werde ich sicherlich mal wieder nach Oldenburg kommen.

Apropos Oldenburg. Verfolgen Sie aus der Ferne eigentlich ihren alten Arbeitgebe­r, die Baskets Oldenburg? Smeulders: Ich kann mir die Spiele aufgrund des Zeitunters­chiedes von neun Stunden

leider nicht anschauen, aber ich verfolge die Ergebnisse und bin immer wieder auf den Kader gespannt, den Mladen und Srdjan (Trainer Drijencic und Sportliche­r Leiter Klaric, Anm. d. Red.) für die Saison zusammenst­ellen.

Wie schätzen Sie die Leistung in dieser Saison ein? Smeulders: Sie sind eigentlich

genau dort, wo sie hingehören: nämlich in den Top vier. Sicherlich gab es Spiele, die sie hätten gewinnen müssen. Aber generell spielen sie eine sehr solide Saison. Ich, wie sicherlich viele andere auch, bin begeistert von Rickey Paulding. Mit 38 Jahren steht er die meisten Minuten auf dem Parkett und ist Topscorer der Mannschaft. Andere Spieler

und Teams haben ihn jetzt über 14 Jahre spielen sehen und können ihn immer noch nicht stoppen. Oldenburg hat generell einen starken Kader von zehn gestandene­n Spielern. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Mladen nicht nur die Mannschaft so gut wie möglich motiviert, sondern auch immer ein offenes Ohr für die Spieler hat.

Weil Sie Paulding ansprechen: Welche Erinnerung­en verbinden Sie mit ihm? Smeulders: Thanksgivi­ng waren wir und die anderen Familien immer bei den Pauldings eingeladen – eine sehr schöne Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit Rickey. Auf dem Feld kann ich mich daran erinnern, wie stark er immer gegen Berlin gespielt hat.

Was trauen Sie dem Team in den anstehende­n Playoffs zu? Smeulders: Das ist immer schwer zu sagen. Es wird auf das Coaching ankommen und wie fit die Mannschaft ist. Mit Nathan Boothe fehlt vielleicht ein wichtiger offensiver Spieler. Hoffentlic­h kann Rickey sein Niveau auch ohne große Pausen zwischen den Spielen halten. Um das Finale zu erreichen, muss aber recht viel zusammen kommen, da Berlin, München und Ludwigsbur­g sehr stark spielen und in einer Serie doch besser aufgestell­t sind. Natürlich hoffe ich, dass es eine kleine Überraschu­ng gibt und Oldenburg ins Finale kommt – und dann weiß man nie, was passiert!

 ?? BILD: Privat ?? Familienme­nsch: Robin Smeulders mit seinen Töchtern Rosalie (links/5) und Liliana (2) in seinem Garten in Portland. Auch die Jüngsten sind schon Baskets-Fans.
BILD: Privat Familienme­nsch: Robin Smeulders mit seinen Töchtern Rosalie (links/5) und Liliana (2) in seinem Garten in Portland. Auch die Jüngsten sind schon Baskets-Fans.

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