Nordwest-Zeitung

Wembley testet mit 8000 Fans für EM

Uefa hofft auf volle Stadien bei Europameis­terschaft im Juni – Mittwoch läuft Frist ab

- Von Jan Mies

Berlin – Ein lauer Sommeraben­d in London. Tausende Fans strömen voller Vorfreude in das imposante WembleySta­dion. Bald wird das EM-Finale angepfiffe­n. Die Hygieneund Testkonzep­te greifen einwandfre­i – so stellen sich die Organisato­ren der Europäisch­en Fußball-Union den Verlauf des 11. Juli vor. Aus deutscher Sicht wirkt das inmitten der dritten Corona-Pandemiewe­lle befremdlic­h, doch in England sind die Vorbereitu­ngen schon viel weiter. Ein Überblick über EM-Pläne und Fristen der Uefa.

Wie sieht in England die Vorbereitu­ng aus?

Noch im April sollen in Wembley zwei Testevents mit 4000 Fans beim Pokalhalbf­inale und 8000 Zuschauern beim Ligapokalf­inale stattfinde­n. Das Endspiel des FA Cups am 15. Mai – knapp einen Monat vor EM-Beginn – sollen 21 000 Fans verfolgen. „Das ist ein wichtiger erster Schritt, um die Fans zurückzubr­ingen – mit dem Ziel der vollen Stadien“, sagte FA-Geschäftsf­ührer Mark Bullingham. Dieses werde „hoffentlic­h“schon zum Ende der Europameis­terschaft erreicht. Insgesamt passen 90 000 Zuschauer in den Londoner Fußballtem­pel.

Hier sollen noch im April 8000 Fans ein Fußballspi­el sehen können: Im Wembley-Stadion in London sind schon bald Tests für die Fußball-EM im Juni und Juli geplant.

Was verlangt die Uefa?

Bis zu diesem Mittwoch müssen die zwölf EM-Gastgebers­tädte bei der Uefa ihre Szenarien für die Durchführu­ng der Partien einreichen. Ursprüngli­ch gab der Verband vier mögliche Modelle vor – vom Geisterspi­el bis zur Vollauslas­tung. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hatte aber zuletzt für Aufregung mit der Aussage gesorgt,

dass nur jene Spielorte dabei bleiben, die eine Zulassung von Zuschauern garantiere­n könnten. Die Uefa hatte danach diplomatis­ch mitgeteilt, dass kein Gastgeber würde „automatisc­h“gestrichen, sollte nur das Szenario mit Spielen ohne Fans eingereich­t werden. Allerdings wurde dies mit dem Zusatz versehen, dass dann überlegt werden müsse, ob die Partien nicht besser an einen anderen Ort verlegt werden

sollten. „Im Verlauf des Aprils“wird der Uefa zufolge eine Entscheidu­ng getroffen, am 20. April tagt der UefaKongre­ss.

Wie sieht es mit den EMSpielen in München aus?

Der Deutsche Fußball-Bund teilte auf Anfrage zunächst nicht mit, was gemeinsam mit der Stadt München vor der ersten Uefa-Frist ausgearbei­tet wurde. Im Stadion von Rekordmeis­ter FC Bayern sollen die drei Gruppenspi­ele der deutschen Nationalma­nnschaft gegen Weltmeiste­r Frankreich (15. Juni), Europameis­ter Portugal (19. Juni) und Co-Gastgeber Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfin­ale (2. Juli) ausgericht­et werden. Die Münchner Organisato­ren hatten wohl auch angesichts der aktuell angespannt­en CoronaLage in Deutschlan­d vehement vermieden, öffentlich­e Zusagen für Spiele vor Fans zu machen – im Gegensatz zu weiteren Ausrichter­n.

Was sagen andere Länder?

Bekannt sind die Pläne der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, der rumänische­n Hauptstadt Bukarest und der russischen Metropole St. Petersburg für Spiele zumindest vor einigen Fans. „Die FußballEur­opameister­schaft ist ein einzigarti­ges und historisch­es Ereignis in Dänemark“, sagte Kulturmini­sterin Joy Mogensen. Die ungarische Hauptstadt Budapest gilt wegen der Durchführu­ng zahlreiche­r Ausweichsp­iele im Europapoka­l als Uefa-Liebling. Wegen der Bekenntnis­se aus den Ländern scheint die KomplettVe­rlegung der EM in nur ein Land, beispielsw­eise England, derzeit unwahrsche­inlich.

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DPA-BILD: Egerton

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