Ausgezeichnet: Der Meerrettich
Das pflanzliche Antibiotikum kann im Garten angebaut werden
Meerrettich ist eine mehrjährige Staude und kann im Garten ohne großen Aufwand selbst angebaut werden. Die Pflanze ist nicht sehr anspruchsvoll, gedeiht in Sonne und Halbschatten und wird über die Seitenwurzeln, die sogenannten „Fechser“, vermehrt. Liebhaber dieser vielseitig verwendbaren Pflanze sollten sich jetzt – im März oder April – die Fechser des Meerrettichs im Pflanzenhandel oder bei anderen Gärtnern besorgen. Am oberen und am unteren Ende sollte jeweils drei Zentimeter mit Knospen erhalten bleiben, weil aus ihnen die Wurzeln und Blätter wachsen. Alle anderen Knospen werden mit der Hand abgestreift. Beim Einpflanzen in die Erde sollte die Wurzel etwa so dick wie ein kleiner Finger und zirka 30 Zentimeter lang sein. Die Meerrettich-Fechser werden schräg in eine Furche gelegt, mit Erde zugedeckt und feucht gehalten. Der Pflanzenabstand sollte 60 Zentimeter betragen. Man kann auch eine möglichst frische Stange vom Gemüsehändler genau wie die Fechser leicht schräg in die Erde stecken. Die Meerrettich-Pflanze braucht nicht nur viel Platz, sie ist eine ausdauernde, winterharte Staude und neigt zum Wuchern. Sogar jedes im Boden verbleibende Wurzelstückchen wächst weiter.
Die Erntezeit ist bereits ab dem ersten Jahr zwischen November und Februar möglich, aber besonders dicke Wurzeln lassen sich im zweiten Jahr ernten.
Meerrettich in der Küche
Frisch gerieben entfaltet Meerrettich den besten und intensivsten Geschmack. Der ursprünglich aus Südosteuropa stammende Meerrettich ist vielen Menschen als scharfe Gemüsebeilage zu Tafelspitz, Roastbeef, Räucherfisch, Schinken, Würstchen und Salat bekannt. Gerieben würzt die Wurzel Soßen, Quark, Sahne und Frischkäse. Preiselbeeren-Meerrettich verfeinert man idealerweise mit etwas geschlagener Sahne. Für die Aufbewahrung im Gemüsefach des Kühlschranks wickelt man Meerrettich in ein feuchtes Küchenpapier, so bleibt die
Wurzel mehrere Wochen frisch. Zum Einfrieren vermischt man geschälten oder in Stücke geschnittenen Meerrettich mit etwas Zitronensaft. Länger als ein halbes Jahr sollte Meerrettich nicht in der Tiefkühltruhe verbleiben.
Meerrettich als Heilpflanze des Jahres 2021
Meerrettich (Armoracia rusticana) ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wird bereits seit dem 12. Jahrhundert als Heilpflanze eingesetzt. Wissenschaftliche Studien belegen die antivirale, antibakterielle, verdauungsfördernde, immunstärkende und entzündungshemmende Wirkung der in der Meerrettich-Wurzel enthaltenen Senföle. Im Hinblick auf die zunehmende Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen ist Meerrettich
In dieser Form kann man Meerrettich kaufen und in der Küche frisch zubereiten.
wegen der vielfältigen Wirkansätze seiner Inhaltsstoffe und deren Verträglichkeit bedeutend. Die Knolle hat zahlreiche gesundheitsförderliche Eigenschaften und kommt unter anderem zum Einsatz bei Appetitlosigkeit, Blasenentzündungen, Grippe, Husten, Magen-Darmbeschwerden, Rheuma.
Eine Experten- Jury des NHV Theophrastus hat die neue Heilpflanze des Jahres 2021 gekürt. Seit 2003 kürt der Verein die Heilpflanze des Jahres und macht mit dieser Initiative auf die Schätze der Natur aufmerksam.