Bestes Spionagekino vom alten Schlag
Thriller von John Le Carré mit Staraufgebot: „A Most Wanted Man“an diesem Donnerstag
Berlin – Dieser Mann allein wäre schon Grund genug, am heutigen Donnerstag um 20.30 Uhr den Sender RBB einzuschalten, um den Spionagethriller „A Most Wanted Man“zu sehen. Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman („Capote“) lieferte 2014 in seiner letzten Hauptrolle meisterhaft die Darstellung eines deutschen Spions ab. Das amerikanische Genie starb kurz darauf mit nur 46 Jahren an einer Überdosis Drogen. Als kettenrauchender, Whisky trinkender Geheimdienstler
Günther Bachmann, der in Hamburg nach Terroristen fahndet, ist Hoffman in Bestform – und spielt ein bisschen sich selbst.
Es gibt aber ohnehin zig Gründe, die Verfilmung des intelligenten und politisch brisanten Romans „A Most Wanted Man“(zu deutsch: „Marionetten“) des britischen Schriftstellers John le Carré zu sehen. Die Spannung des Films – erstmals 2019 bei Arte zu sehen – liegt vielmehr in den Dialogen und dem vielschichtigen Plot um Terrorfahndung und die Intrigen der Geheimdienste.
Fanatiker oder Opfer?
Der junge Muslim Issa Karpov (Grigori Dobrygin), halb Tschetschene, halb Russe, kommt als illegaler Flüchtling nach Hamburg. Er wirkt halbtot, von Folter und Haft gezeichnet. Ist er ein extremistischer Fanatiker oder ein unschuldiges Opfer? Was hat es mit den Millionen seines Vaters auf einem privaten Bankkonto auf sich? Wie kommt er in Hamburg an Papiere? Issa gerät sofort ins Visier verschiedener Geheimdienste. Soll man ihn schnell verhaften? Oder könnte er als Köder dienen, um einen wichtigen Drahtzieher, der Terrorgruppen Gelder zuschanzt, zu schnappen?
An Philip Seymour Hoffmans Seite tritt eine internationale Starbesetzung in Aktion. Willem Dafoe spielt den geschliffenen Banker, Robin Wright eine berechnende amerikanische Agentin, Rachel McAdams ist die idealistische Menschenrechtsanwältin.
Topbesetzer Film
Wichtige Rollen fallen auch der deutschen Topriege zu. Nina Hoss („Barbara“) ist die kühle, aber treu ergebende Assistentin des von Hoffman gespielten Günther Bachmann. Daniel Brühl („Jeder stirbt für sich allein“) und Vicky Krieps („Elly Beinhorn“, „Der seidene Faden“) sind weitere Helfer in dessen Spionageeinheit. Auch Martin Wuttke und Rainer Bock wirken mit. Herbert Grönemeyer, der die Filmmusik liefert, tritt als Michael Axelrod ebenfalls vor die Kamera. Hinter der Kamera stand der niederländische Star-Fotograf Anton Corbijn.