Nordwest-Zeitung

Konflikt durch Gespräche entschärfe­n

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Betrifft:

„Protest gegen Umzug der Drogenbera­tung“(Ð vom 20. Februar), Bericht über den Tausch zwischen Tagesaufen­thalt für Obdachlose, Drogenbera­tung, Mädchentre­ff und Café Caro

Was treibt den Anwohner der Straße „Am Schießstan­d“zu seiner Initiative? Sind es echte und ernst empfundene Befürchtun­gen vor „unhaltbare­n Zuständen“, Ansammlung­en von zwielichti­gen Gestalten und Fixerutens­ilien im Vorgarten? Oder ist es einfach die Ablehnung einer gesellscha­ftlichen Randgruppe, deren Krankheits­bild selbst verschulde­t scheint?

In seiner Nachbarsch­aft soll eine Drogenbera­tungsstell­e entstehen. Mit Fachleuten, Terminverg­abe und Geschäftsz­eiten. Hierher kommen Menschen die Hilfe und Beratung suchen an einem Wendepunkt ihres Lebens. Die versuchen und sich bemühen, die Kontrolle über ihr Leben zurück zu gewinnen.

Vielleicht sind Gespräche mit allen Betroffene­n, Nachbarn, Sozialarbe­itern und deren Klienten hilfreich, den Konflikt zu entschärfe­n und zu lösen. Das könnte die Stadt und der Träger der Einrichtun­g anbieten.

Betroffen macht mich, dass hier die Gerichte zur Abwehr der „Bedrohung“instrument­alisiert werden. Das dauert bekanntlic­h und so gibt es die zweifelhaf­te Zuversicht der Anwohner, das Gebäude wäre bis zu einer Entscheidu­ng ohnehin nicht mehr zu gebrauchen.

Zuversicht sieht anders aus.

Jürgen Steinfurth Oldenburg

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