Folgen der Corona-Pandemie für die Oldenburger Tafel
Oldenburg/LB – 170 Menschen waren vor Ausbruch der Pandemie bei der Oldenburger Tafel aktiv. Nach dem ersten Lockdown waren es nur noch 80. Die meisten werden auch nicht wiederkommen“, sagt Schatzmeister und kommissarischer Vorstand Gerhard Kujawa – ein großer Teil sei über 70 und könne sich nicht mehr Risiken, wie zu zweit im Auto ohne Maske zu sitzen, aussetzen. „Wir haben daraufhin alle Interessenten, die bei uns auf der Warteliste standen abtelefoniert und gezielt abgefragt, wer wo und wie einsetzbar ist“, sagt der Schatzmeister. Der Bilanzbuchhalter im Ruhestand hat selbst auf ehrenamtlicher Basis einen Halb- bis Ganztagsjob in der Finanz- und Spendenabwicklung des Vereins übernommen.
Der Bedarf ist mit Ausbruch der Pandemie gestiegen: 10 Prozent mehr Nutzerinnen und Nutzer hat die Oldenburger Tafel im Laufe des letzten Jahres bekommen. Sie werden, mit Ausnahme coronabedingter Schließzeiten in 2020 und den zwei Wochen im Januar, vor Ort versorgt. Allerdings, wie alle anderen Nutzerinnen und Nutzer auch, ohne die Räumlichkeiten an der Kaiserstraße zu betreten: Fertig gepackte Tüten werden nach Kontrolle der Berechtigung raus gereicht. Draußen sorgen Ordner dafür, dass kein Gedrängel entsteht.
Drei Luftreiniger, die vom Tafel-Dachverband zur Verfügung gestellt wurden, ermöglichen den Ehrenamtlichen beim Sortieren und anderen Tätigkeiten ein Stück mehr Sicherheit.
In Pandemie-Zeiten sind aber auch weitere Kooperationen mit sozialen Einrichtungen entstanden – etwa mit der Jugend- und Familienhilfe. „Die packen Taschen mit unseren Lebensmitteln und fahren damit zum Hausbesuch“, sagt Inka Ibendahl. Auch der Senioren und Pflegestützpunkt versorgt neuerdings Menschen, die es brauchen, mit Ware der Oldenburger Tafel.