Keine Luftreiniger für Schulen
Stadtverwaltung setzt weiter auf das Lüften
Oldenburg – Das Lüften der Schulklassen bleibt für die Stadt Oldenburg das Mittel der Wahl in der Corona-Pandemie – ungeachtet bevorstehender Herbststürme und Minusgraden im Winter. Die Stadt Brake macht das künftig anders und schafft für alle 34 Grundschulklassen mobile Raumluftreiniger an. 90 000 Euro will die 15 000-Einwohner-Stadt dafür bereit stellen.
„Wir halten uns bei dieser Frage an die Empfehlungen des Umweltbundesamtes“, heißt es auf erneute Nachfrage hingegen bei der Stadt Oldenburg. „Eine möglichst hohe
Frischluftzufuhr ist danach eine der wirksamsten Methoden, potenziell virushaltige Aerosole aus Innenräumen zu entfernen.“Das UBA sieht in einer Empfehlung vom 22. Oktober mobile Luftreinigungsgeräte „in Schulen nur im Ausnahmefall als sinnvoll an“.
Anders sieht das Christian Kähler. Der Leiter des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München betont in einem „Spiegel“-Interview, dass „mobile Raumluftreiniger gut geeignet sind, um Aerosolpartikel und damit auch Viren aus der Luft zu filtern“. Die Geräte sorgten dafür, dass die Virenlast auf einem ganz kleinen Niveau gehalten werde, wenn sie a) das sechsfache Raumvolumen in einer Stunde filtern, b) über spezielle Filter verfügen und c) möglichst leise seien. Sein Ergebnis: Ein sechsfacher Luftwechsel pro Stunde sei mit Lüften kaum zu erreichen.
Die Stadt Brake rechnet übrigens mit Kosten zwischen 1300 und 4800 Euro pro Gerät. Das Problem: Die Geräte können wegen hoher Nachfrage voraussichtlich erst Februar/ März 2021 geliefert werden. In Oldenburg gibt es 28 Grundschulen mit rund 280 Klassen. Hinzu kommen 480 Klassen an weiteren allgemeinbildenden Schulen.