Mehr als nur Blickfang am Stadtmuseum
Streetart-Künstler Okuda hinterlässt dauerhafte Erinnerung an Filmfest – 200 Quadratmeter großes Werk
Oldenburg – Die Sichtachse ist im Städtebau und in der Landschaftsgestaltung eine angelegte Schneise, die einen Blick auf bedeutende Bau- und Kunstwerke ermöglicht. Vereinfacht ließe sich sagen, dass Horst Janssen mit dem nach ihm benannten Museum nun freie Sicht auf das großflächige Werk des Streetart-Künstlers Okuda hat. Mit einer Plakette wurde das 10 mal 20 Meter große Wandgemälde, auch Mural genannt, am Donnerstagmittag im Beisein von Filmfest-Chef Torsten Neumann und Museumsleiterin Jutta Moster-Hoos im Stadtbild verortet.
Neben dem Polyester-Haus, auf der anderen Straßenseite von Janssen- und Stadtmuseum, ist ein weiterer Blickfang entstanden, der zugleich Mosaikstein für eine neue Oldenburger Museumsmeile sein kann. Bis es soweit ist, werden allerdings noch viele Autos die zweispurige Straße Am Stadtmuseum hinaufund herunterbrausen.
Weitere Erläuterungen auf der angebrachten Plakette.
Mitte September, während des Internationalen Filmfests Oldenburg, sprühte der Spanier Okuda eine Szene aus dem Eröffnungsstreifen „Puppy Love“auf die Hauswand am Stadtmuseum 16. Abgebildet sind die beiden Hauptdarsteller Jack Penn und Paz De La Huerta.
560 Dosen Sprühfarbe
Er habe einen Screenshot als Grundlage gemacht, das Meiste entstehe aber spontan an der Wand, verriet der 39-jährige Künstler – bürgerlich Oscar San Miguel –, der samt Assistenten auf der Hebebühne im Dauereinsatz war, damals unserer Redakteurin Lea Bernsmann. 560
Dosen Sprühfarbe hatte das Filmfestteam für die Kunstaktion bestellt, die notwendige finanzielle und logistische Unterstützung leisteten die Unternehmer Damir B. Kalac und Rolf Hilchner.
„Ganz typische Arbeit“
Kunsthistorikerin Jutta Moster-Hoos identifizierte das gezeigte Werk als „ganz typische Arbeit“des spanischen Künstlers Okuda. „Seine mehrfarbigen geometrischen Strukturen und Muster sind durch starke Kontraste geprägt. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern der Streetart weltweit und seine Kunstwerke sind in Straßen und Galerien auf der ganzen Welt zu sehen.“
Torsten Neumann freute sich derweil, dass „sein“Filmfest in diesem CoronaJahr auch ohne große Bühnenpräsenz und Prominenten-Auflauf Spuren im Stadtbild hinterlassen hat. Ein weiterer „Tag“mit dem Filmfest-Schriftzug soll in Kürze folgen.
Macher vor Okudas Kunstwerk (von links): Filmfest-Chef Torsten Neumann, Janssen-Museumsleiterin Jutta MosterHoos und Förderer Damir B. Kalac