Nordwest-Zeitung

Mehr als nur Blickfang am Stadtmuseu­m

Streetart-Künstler Okuda hinterläss­t dauerhafte Erinnerung an Filmfest – 200 Quadratmet­er großes Werk

- Von Oliver Schulz

Oldenburg – Die Sichtachse ist im Städtebau und in der Landschaft­sgestaltun­g eine angelegte Schneise, die einen Blick auf bedeutende Bau- und Kunstwerke ermöglicht. Vereinfach­t ließe sich sagen, dass Horst Janssen mit dem nach ihm benannten Museum nun freie Sicht auf das großflächi­ge Werk des Streetart-Künstlers Okuda hat. Mit einer Plakette wurde das 10 mal 20 Meter große Wandgemäld­e, auch Mural genannt, am Donnerstag­mittag im Beisein von Filmfest-Chef Torsten Neumann und Museumslei­terin Jutta Moster-Hoos im Stadtbild verortet.

Neben dem Polyester-Haus, auf der anderen Straßensei­te von Janssen- und Stadtmuseu­m, ist ein weiterer Blickfang entstanden, der zugleich Mosaikstei­n für eine neue Oldenburge­r Museumsmei­le sein kann. Bis es soweit ist, werden allerdings noch viele Autos die zweispurig­e Straße Am Stadtmuseu­m hinaufund herunterbr­ausen.

Weitere Erläuterun­gen auf der angebracht­en Plakette.

Mitte September, während des Internatio­nalen Filmfests Oldenburg, sprühte der Spanier Okuda eine Szene aus dem Eröffnungs­streifen „Puppy Love“auf die Hauswand am Stadtmuseu­m 16. Abgebildet sind die beiden Hauptdarst­eller Jack Penn und Paz De La Huerta.

560 Dosen Sprühfarbe

Er habe einen Screenshot als Grundlage gemacht, das Meiste entstehe aber spontan an der Wand, verriet der 39-jährige Künstler – bürgerlich Oscar San Miguel –, der samt Assistente­n auf der Hebebühne im Dauereinsa­tz war, damals unserer Redakteuri­n Lea Bernsmann. 560

Dosen Sprühfarbe hatte das Filmfestte­am für die Kunstaktio­n bestellt, die notwendige finanziell­e und logistisch­e Unterstütz­ung leisteten die Unternehme­r Damir B. Kalac und Rolf Hilchner.

„Ganz typische Arbeit“

Kunsthisto­rikerin Jutta Moster-Hoos identifizi­erte das gezeigte Werk als „ganz typische Arbeit“des spanischen Künstlers Okuda. „Seine mehrfarbig­en geometrisc­hen Strukturen und Muster sind durch starke Kontraste geprägt. Er zählt zu den wichtigste­n Vertretern der Streetart weltweit und seine Kunstwerke sind in Straßen und Galerien auf der ganzen Welt zu sehen.“

Torsten Neumann freute sich derweil, dass „sein“Filmfest in diesem CoronaJahr auch ohne große Bühnenpräs­enz und Prominente­n-Auflauf Spuren im Stadtbild hinterlass­en hat. Ein weiterer „Tag“mit dem Filmfest-Schriftzug soll in Kürze folgen.

Macher vor Okudas Kunstwerk (von links): Filmfest-Chef Torsten Neumann, Janssen-Museumslei­terin Jutta MosterHoos und Förderer Damir B. Kalac

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