Es geht um Verschwörung statt Menschenwürde
Zweifelhafte Hintergründe bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Oldenburg – Vorwurf des Antisemitismus
Die „Menschenwürde Demo“in Oldenburg wird unter anderem für Antisemitismus kritisiert. Wie kommt es zu dem Vorwurf? Eine Analyse.
OLDENBURG – Auch in Oldenburg wird seit einigen Wochen gegen die aktuellen Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung in der Corona-Krise demonstriert. Die „Menschenwürde Demo“um Organisatorin Frederike Pfeiffer-de Bruin gibt sich unpolitisch, die Demos wirken mehr wie ein esoterisches Gruppentreffen. Doch Kritik und der Vorwurf des Antisemitismus kommt unter anderem vom „Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Oldenburg“. Aber wie kann eine Demo, die für Menschenwürde eintritt, antisemitisch sein?
Ein offener Brief
Die Begründung liegt unter anderem in den Ansichten der Initiatorin Pfeiffer-de Bruin. Diese formuliert sie in einem „offenen Brief “auf ihrer Internetseite „grundrechteschuetzen.de“. Diskutabel sind mehrere Punkte des Textes, der Schwerpunkt der Analyse soll aber auf einer aktuell sehr beliebten Verschwörungstheorie liegen: Für Pfeiffer-de Bruin liegt der Corona-Pandemie keine Naturkatastrophe zugrunde, sondern ein geplantes Vorgehen.
So fragt sie: „Befinden wir uns in einem global angelegten Experiment?“– anstelle einer Naturkatastrophe in Form einer Pandemie. Als Anhaltspunkt dient ihr unter anderem ein Szenario des Robert-Koch-Instituts (RKI) von 2012/2013, in dem auf Grundlage von Epidemie-Erfahrungen