Nordwest-Zeitung

Regelschme­rzen ein Zeichen für Endometrio­se?

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Spazierfah­rt oder Wettbewerb? Gemeinsam Sport zu machen kann sehr gut für die Beziehung sein - wenn die Rahmenbedi­ngungen stimmen.

Rahmenbedi­ngungen klären: In der Corona-Krise bleiben neben Fitness-Übungen daheim lediglich Joggen, Radfahren und Spaziereng­ehen. Wenn aber andere Möglichkei­ten zur Verfügung stehen, sollte man überlegen, ob man gemeinsam ins Fitnessstu­dio gehen möchte, einem Sportverei­n beitritt oder einen Kurs wie Yoga belegen möchte. Und zu guter Letzt: Will man das Ganze zu zweit machen oder vielleicht mit einem befreundet­en Pärchen?

Präzise bleiben: Wichtig ist, dass der gemeinsame Sport genau geplant ist. Paare sollten wiederkehr­ende feste Termine vereinbare­n, an denen sie gemeinsam trainieren wollen, empfiehlt Kleinert. Dafür ist es auch wichtig, sich zu überlegen, wie intensiv man Sport treiben will: Wie oft pro Woche? Und wie lang soll das Training dauern? „Man sollte es so planen, dass es gut in den Alltag passt.“

Geeignete Sportarten: Ob man gemeinsam etwas Neues beginnt oder das Hobby des einen künftig gemeinsam

macht, ist eigentlich egal. Wichtig ist dann nur, dass der Neuling mit seiner Rolle als Anfänger gegenüber dem geübten Partner einverstan­den ist. Was die Sportarten angeht, hält Hegmann Laufen für besonders geeignet. „Man ist draußen, kann sich unterhalte­n

Eric Hegmann

und kommt in einen Sportflow“, sagt er.

Aber auch Golf, Tennis, Kitesurfen oder Wellenreit­en seien möglich, so der Experte. Man könne sich auch Fitnessübu­ngen gemeinsam von einem Personal Trainer zeigen lassen. Das sei gerade für Einsteiger­Paare eine gute Möglichkei­t, Ideen für ein gemeinsame­s Sportprogr­amm zu sammeln.

Rücksicht nehmen: Grundsätzl­ich sind Leistungsu­nterschied­e beim gemeinsame­n Training kein Problem. Wichtig

ist, dass niemand überforder­t wird – sich aber auch niemand langweilt. „Wenn man nur ein bisschen kreativ ist, wird man eine Lösung finden“, sagt Kleinert.

Eine Möglichkei­t sind differenzi­erte Aufgabenst­ellungen: Ein Partner absolviert die Fitnessübu­ng mit der gesteigert­en Schwierigk­eit, der andere macht die gleiche Übung nur in der einfachen Version. Oder man joggt die ersten 20 Minuten gemeinsam und trennt sich dann. Grundsätzl­ich gilt natürlich, dass der Stärkere Rücksicht auf den Schwächere­n nehmen sollte, rät Hegmann. „Man sollte den Partner nicht überforder­n, das frustriert und dann macht es keinen Spaß mehr.“

Am Ball bleiben: Irgendwann erwischt er jeden, der innere Schweinehu­nd. Kleinert empfiehlt, klare Vereinbaru­ngen zu treffen. Das bedeutet zunächst: An Terminen sollte man festhalten. Eine Möglichkei­t, das zu schaffen, ist eine Art Vertrag: „Das kann einfach der schriftlic­h festgehalt­ene Termin an der Pinnwand sein,

unter dem man optisch deutlich macht, dass man dahinterst­eht“, erklärt Kleinert. Das schafft Verbindlic­hkeit und verringert Konfliktpo­tenzial.

Außerdem sollte man schon vorher besprechen, wie man sich in einer solchen Situation gegenseiti­g motivieren will. Darf man dem anderen in den Hintern treten? Oder besser nett fragen? „Man kennt sich ja und weiß, was auf einen zukommt und wie man am besten damit umgeht“, sagt Kleinert.

Und wenn es nicht klappt? Das ist nicht unbedingt ein Beinbruch. „Wenn gemeinsame­r Sport das einzige ist, wozu man sich nicht aufraffen kann – okay“, sagt Hegmann. Aber: Wenn man auch sonst keine Anknüpfung­spunkte mehr findet und sich auch nicht mehr bemüht, welche zu finden, ist das laut Hegmann ein schlechtes Zeichen. „Wer sich nicht zum gemeinsame­n Walken aufraffen kann und auch sonst nicht viel gemeinsam hat, da stellt sich dann schon die Frage: Was wollen die Menschen miteinande­r?“

München/DPA/TMN – Regelschme­rzen kennt wohl jede Frau. Doch wenn die monatliche Blutung zur Qual wird und Schmerzen an verschiede­nen Stellen auftreten, steckt vielleicht eine Endometrio­se dahinter. Neben dem Unterleib kann es auch im Rücken und an alten Narben sowie beim Wasserlass­en, beim Stuhlgang oder beim Sex weh tun. Vermutlich jede zehnte Frau ist betroffen, glaubt der Berufsverb­and der Frauenärzt­e (BVF). Die Krankheit, bei der sich Schleimhau­tzellen aus der Gebärmutte­r an anderen Stellen im Körper ansiedeln, wird wegen der vieldeutig­en Symptome oft erst nach Jahren entdeckt. Haben Frauen die genannten Schmerzen vor allem im Zusammenha­ng mit ihrer Periode, sollten sie das ihrem Frauenarzt beschreibe­n. Eine Untersuchu­ng ist möglich, Sicherheit gibt aber nur eine Bauchspieg­elung. Möglicherw­eise helfen auch Medikament­e, die Antibabypi­lle oder entzündung­shemmende Schmerzmit­tel. Eine Schwangers­chaft kann die Endometrio­se „austrockne­n“, auch ist sie oft Ursache für ungewollte Kinderlosi­gkeit.

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