Nordwest-Zeitung

Jochen Beekhuis gibt sich unwissend

Der Wittmunder Landtagsab­geordnete verweigert seine Aussage

- VON DANIEL NOGLIK

WITTMUND/HANNOVER – Bis Montag hatte der SPD-Bezirk Weser-Ems seinem Wittmunder Landtagsab­geordneten Jochen Beekhuis (Großefehn) Zeit gegeben, die Vorwürfe gegen sich zu entkräften. Am Montagaben­d veröffentl­ichte der Bezirk dann eine Mitteilung. Beekhuis habe eine Erklärung abgeben, hieß es. Der Inhalt: Er könne sich nicht äußern, es handele sich um durch eine Straftat öffentlich gemachte Inhalte. Zudem habe er erklärt, er kenne „diese Inhalte“allesamt nicht. Und er geht noch weiter: Informatio­nen gegen ihn seien in der Öffentlich­keit lanciert worden.

„Diese Inhalte“meinen

private Facebook-Chats, in denen der 42-Jährige unter anderem auf üble Weise über Parteikoll­egen, Frauen, Homosexuel­le und Fettleibig­e hergezogen sein soll.

Die Chats waren im Dezember von einem Hacker illegal ins Internet gestellt worden.

Dass er die Inhalte nicht kennen will, mutet zumindest merkwürdig an, gemessen an einer Aussage, die Beekhuis gegenüber der „Ostfriesen­Zeitung“getätigt hatte, kurz nachdem die Veröffentl­ichung der Chats im Januar öffentlich geworden waren. Er hatte damals gesagt, er und seine Mitarbeite­r verschafft­en sich einen Überblick über das verbreitet­e Material.

SPD-Bezirks-Chefin Johanne Modder zieht Konsequenz­en aus dem Schweigen ihres Genossen. Eine Untersuchu­ngskommiss­ion soll den Fall Beekhuis nun aufklären. Gemäß des SPD-Organisati­onsstatuts kann das zu einem Parteiordn­ungsverfah­ren führen. In diesem Verfahren können Parteistra­fen verhängt werden – notfalls bis zum Ausschluss.

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BILD: HELMUT BURLAGER Sagt nichts mehr: der Landtagsab­geordnete Jochen Beekhuis

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