Jochen Beekhuis gibt sich unwissend
Der Wittmunder Landtagsabgeordnete verweigert seine Aussage
WITTMUND/HANNOVER – Bis Montag hatte der SPD-Bezirk Weser-Ems seinem Wittmunder Landtagsabgeordneten Jochen Beekhuis (Großefehn) Zeit gegeben, die Vorwürfe gegen sich zu entkräften. Am Montagabend veröffentlichte der Bezirk dann eine Mitteilung. Beekhuis habe eine Erklärung abgeben, hieß es. Der Inhalt: Er könne sich nicht äußern, es handele sich um durch eine Straftat öffentlich gemachte Inhalte. Zudem habe er erklärt, er kenne „diese Inhalte“allesamt nicht. Und er geht noch weiter: Informationen gegen ihn seien in der Öffentlichkeit lanciert worden.
„Diese Inhalte“meinen
private Facebook-Chats, in denen der 42-Jährige unter anderem auf üble Weise über Parteikollegen, Frauen, Homosexuelle und Fettleibige hergezogen sein soll.
Die Chats waren im Dezember von einem Hacker illegal ins Internet gestellt worden.
Dass er die Inhalte nicht kennen will, mutet zumindest merkwürdig an, gemessen an einer Aussage, die Beekhuis gegenüber der „OstfriesenZeitung“getätigt hatte, kurz nachdem die Veröffentlichung der Chats im Januar öffentlich geworden waren. Er hatte damals gesagt, er und seine Mitarbeiter verschafften sich einen Überblick über das verbreitete Material.
SPD-Bezirks-Chefin Johanne Modder zieht Konsequenzen aus dem Schweigen ihres Genossen. Eine Untersuchungskommission soll den Fall Beekhuis nun aufklären. Gemäß des SPD-Organisationsstatuts kann das zu einem Parteiordnungsverfahren führen. In diesem Verfahren können Parteistrafen verhängt werden – notfalls bis zum Ausschluss.