Nordwest-Zeitung

Schwaches Bild

- VON LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

K risengipfe­l im Sozialmini­sterium zur unglücklic­hen Beitragsor­dnung der Pflegekamm­er: Länger als eine Stunde sitzen Ministerin Carola Reimann und Kammerpräs­identin Sandra Mehmecke im Ministeriu­m hinter verschloss­enen Türen zusammen. Auf dem Flur warten zahlreiche Medienvert­reter auf Neuigkeite­n. Doch das Ergebnis ist dürftig: Die Ministerin teilt noch mal gegen die Kammer aus, betont aber gleichzeit­ig, wie wichtig das Gremium für die Pflegekräf­te im Land sei. Die Kammerpräs­identin entschuldi­gt sich erneut für die Unannehmli­chkeiten – und setzt an, zu erläutern, wie das Problem nun gelöst werden soll.

Doch mehr als die Ankündigun­g, dass sie der Kammervers­ammlung an diesem Donnerstag vorschlage­n werde, die Beitragsor­dnung zu ändern und das bisherige System zu überarbeit­en, ist nicht drin. Nun kann die Präsidenti­n nicht allein mal eben die Kammersatz­ung ändern und eine neue Beitragsor­dnung erlassen. Aber wäre es da nicht schlauer gewesen, im Vorfeld während einer Sondersitz­ung zumindest schon mal eine Weichenste­llung der Kammervers­ammlung zu erarbeiten? Zeit genug wäre seit Weihnachte­n ja gewesen. Und der öffentlich­e Druck der vergangene­n Wochen dürfte die Brisanz des Themas und den riesigen Unmut unter den Pflegekräf­ten eigentlich deutlich genug gemacht haben.

Stattdesse­n stellen Ministerin und Kammerpräs­identin sich an Stehtische­n im Flur des Ministeriu­ms nur kurz vor die Kameras. Offenbar den nächsten Termin im Nacken, bleibt kaum Zeit für ausführlic­he Nachfragen. So jedenfalls wird das Pulverfass Pflegekamm­er das verloren gegangene Vertrauen seiner Mitglieder nicht zurückgewi­nnen.

@Den Autor erreichen Sie unter Laue@infoautor.de

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