Schwaches Bild
K risengipfel im Sozialministerium zur unglücklichen Beitragsordnung der Pflegekammer: Länger als eine Stunde sitzen Ministerin Carola Reimann und Kammerpräsidentin Sandra Mehmecke im Ministerium hinter verschlossenen Türen zusammen. Auf dem Flur warten zahlreiche Medienvertreter auf Neuigkeiten. Doch das Ergebnis ist dürftig: Die Ministerin teilt noch mal gegen die Kammer aus, betont aber gleichzeitig, wie wichtig das Gremium für die Pflegekräfte im Land sei. Die Kammerpräsidentin entschuldigt sich erneut für die Unannehmlichkeiten – und setzt an, zu erläutern, wie das Problem nun gelöst werden soll.
Doch mehr als die Ankündigung, dass sie der Kammerversammlung an diesem Donnerstag vorschlagen werde, die Beitragsordnung zu ändern und das bisherige System zu überarbeiten, ist nicht drin. Nun kann die Präsidentin nicht allein mal eben die Kammersatzung ändern und eine neue Beitragsordnung erlassen. Aber wäre es da nicht schlauer gewesen, im Vorfeld während einer Sondersitzung zumindest schon mal eine Weichenstellung der Kammerversammlung zu erarbeiten? Zeit genug wäre seit Weihnachten ja gewesen. Und der öffentliche Druck der vergangenen Wochen dürfte die Brisanz des Themas und den riesigen Unmut unter den Pflegekräften eigentlich deutlich genug gemacht haben.
Stattdessen stellen Ministerin und Kammerpräsidentin sich an Stehtischen im Flur des Ministeriums nur kurz vor die Kameras. Offenbar den nächsten Termin im Nacken, bleibt kaum Zeit für ausführliche Nachfragen. So jedenfalls wird das Pulverfass Pflegekammer das verloren gegangene Vertrauen seiner Mitglieder nicht zurückgewinnen.
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