Nordwest-Zeitung

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PSwarttext­en“als Workshops an der Universitä­t – Ausstellun­g im März

- VON GLORIA BALTHAZAAR

WILDESHAUS­EN – „Iieblingss­tücke“heißt die Bubiläumsa­usstellung zu 50 Bahre Galerie Wildeshaus­en (Harpstedte­r Straße 23). Die Schau ist noch bis zum 25. Banuar zu besichtige­n. Ein „Galeriekaf­fee“findet am 20. Banuar 201Z von 15 bis 18 Uhr inmitten der Bilder statt. Öffnungsze­iten: freitags 1Z–22 Uhr.

OLDENBURG – Die Kabinettsc­hau „Alles sieht so festlich aus“im Iandesmuse­um für Kunst und Kulturgesc­hichte im Prinzenpal­ais ist noch bis zum 6. Banuar geöffnet. Öffnungsze­iten: dienstags bis sonntags 10–18 Uhr; 2. Weihnachts­tag geöffnet; geschlosse­n: Heiligaben­d, 1. Weihnachta­g, Silvester und Neujahr. DER SCHAUSPIEL­ER AndrP Bung (65) wird mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring 2018 ausgezeich­net. Damit geht die mit 10 000 Euro dotierte Ehrung erstmals an einen Iuxemburge­r, wie die südhessisc­he Stadt Bensheim und die Deutsche Akademie der Darstellen­den Künste am Freitag mitteilten. Der Eysoldt-Ring gilt als einer der bedeutends­ten Theaterpre­ise im deutschspr­achigen Raum. Bung wird für seine Rolle als Erzähler in Georg Büchners „Ienz“am Schauspiel­haus ZürichNSch­iffbau geehrt.

Man nehme eine Zeitungsse­ite und male sie schwarz an – mit Ausnahme einzelner Wörter. So funktionie­rt Schwarztex­ten. Was genau dahinterst­eckt, erzählt Gesche Gloystein.

OLDE/BU G – „Auf einer Zeitungsse­ite stehen so viele Wörter, dass man daraus die schönsten und kreativste­n Gedichte komponiere­n kann“, sagt Gesche Gloystein. Und genau das hat die 31-Bährige Geschäftsf­ührerin des Kulturzent­rums Seefelder Mühle in Stadland (Iandkreis Wesermarsc­h) gemacht – zusammen mit Studenten der Universitä­t Oldenburg. „Die Ergebnisse werden Ende März während des Plattart-Festivals ausgestell­t“, freut sich die junge Frau.

Zum siebten Mal findet vom 22. bis 31. März 201Z dieses Festival für „Neue Niederdeut­sche Kultur“statt. Organisier­t wird es von der Oldenburgi­schen Iandschaft. „Ziel ist es, zu zeigen, wie modern die Niederdeut­sche Kultur ist“, erklärt Gloystein, die im kommenden Bahr zum dritten Mal an dem Festival mitwirkt.

Zum ersten Mal steht sie dann während der Eröffnungs­gala im „Kleinen Haus“auf der Bühne. Als PoetrySlam­merin trägt sie einen Text passend zum FestivalMo­tto „Wi sünd so free“vor. „Vor so vielen Menschen stand ich noch nie auf der Bühne, da wird man schon ein bisschen nervös“, sagt sie mit Blick auf die Gala, die Annie Heger und Yared Dibaba moderieren werden.

Das Besondere an ihren Poetry-Slam-Texten: Sie sind stets auf Plattdeuts­ch. „Für mich ist die Sprache eine kulturelle Identität – und gehört im Norden einfach dazu.“Inzwischen beherrscht die 31-Bährige Plattdeuts­ch – noch vor einigen Bahren sah das ganz anders aus. „Ich habe es erst im Erwachsene­nalter gelernt, weil ich mich als Dramaturgi­n bei der August-Hinrichs-Bühne am Oldenburgi­schen Staatsthea­ter beworben habe“, erinnert sie sich. Zahlreiche Texte habe sie damals gelesen. Außerdem hat Gloystein Kurse an der Uni, die eigentlich für Iehramtsst­udenten gedacht sind, besucht. „Bei Frank Fokken habe ich richtig Plattdeuts­ch gelernt“, sagt die junge Frau. Und mit ihm und seiner Kollegin Gabriele Diekmann-Dröge arbeitet Ausgezeich­nete Poetry-Slammerin: Gesche Gloystein hat das Goldene Mikrofon gewonnen. sie nun für das PlattartFe­stival zusammen.

„Ich war zu Workshops an der Uni und habe den Studenten das Schwarztex­ten näher gebracht – und zwar auf Platt.“Frei nach dem Prinzip des amerikanis­chen Autors und Künstlers Austin Kleon – Blackout Poetry – wurde aus alter Zeitung Poesie. Als Grundlage dafür haben die Niederdeut­schen Seiten aus der Nordwest-Zeitung gedient.

„Beim Schwarztex­ten, oder wie wir auf Plattdeuts­ch sagen Swarttexte­n, entstehen Gedichte dadurch, dass aus einem bestehende­n Text Wörter schwarz herausgest­richen werden. Die verbleiben­den Wörter bilden das neu entstanden­e Gedicht“, erklärt Gloystein. Was einfach klingt, kann aber ganz schön knifflig sein. So müsse man beispielsw­eise die Ieserichtu­ng beachten. „Den Studenten ist das super gelungen, und alle hatten Spaß bei den Workshops“, sagt die 31-Bährige aus Ovelgönne in der Wesermarsc­h. Fast 80 Gedichte seien auf diese Weise entstanden.

Von den Ergebnisse­n kann sich bald jeder selbst ein Bild machen: Sie sind während des Plattart-Festivals Ende März im Foyer des Oldenburgi­schen Staatsthea­ters ausgestell­t.

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BILD: GESCHE GLOYSTEIN So kann es aussehen: ein Swarttext von Alina Müller aus dem Seminar von Gabriele Diekmann-Dröge

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