Nordwest-Zeitung

Kaum noch Spielraum zu Schuldenab­bau

Wie die Stadtverwa­ltung fehlende :andesmitte­l ausgleiche­n will 9 Was sagen die ;raktionen<

- VON CHRISTOPH KIEFER

Die Verwaltung plant einen Mix aus pauschalen Kürzungen und Mehreinnah­men aufgrund von Prognosen. Die städtische­n Schulden sollen 2019 um 1,3 Millionen Euro sinken.

OLDENBURG 9 Das Einnahmen fließen derzeit so üppig wie nie in die Kassen der Stadt Oldenburg. Doch in den vergangene­n Tagen war die Stadtverwa­ltung vor allem auf der Suche nach Einsparpot­enzialen und möglichen Mehreinnah­men.

Grund ist eine überrasche­nde Korrektur der Landesmitt­el aus Hannover. Nach aktuellen Berechnung­en des Landesamte­s für Statistik fallen beim Finanzausg­leich 2019 für Oldenburg 12,5 Millionen Euro weniger ab. Im Verwaltung­sentwurf hat die Verwaltung 101,6 Millionen Euro eingeplant – bislang. Jetzt sind nur noch 89,1 Millionen Euro zu erwarten.

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann will „auf jeden Fall am Abbau der Schulden festhalten“. Das neue Finanzziel sei, wenigstens 1,3 Million Euro Schulden abzutragen; bislang sollten 4,4 Millionen Euro abgebaut werden. „So ehrgeizig können wir sein; wir haben nach wie vor sehr, sehr gute Rahmenbedi­ngungen bei unseren Finanzen“, sagte Krogmann im Gespräch mit der Ð.

Folgende Maßnahmen will Krogmann den Fraktionen vorschlage­n, um den Ausfall bei den Landesmitt­eln auszugleic­hen:

■ Die Personalko­sten in der Stadtverwa­ltung sollen pauschal um ein Prozent gekürzt werden. Einsparzie­l: eine Million Euro. Die Personalve­rantwortli­chen müssten in ihren Bereichen jeweils dieses eine Prozent einsparen, erläuterte ein Sprecher der Verwaltung auf Nachfrage.

■ Auch die sogenannte­n Sachkosten sollen um ein Prozent sinken: Einsparzie­l: 2,25 Millionen Euro.

■ Vom Bund will sich die Stadt zusätzlich­e Integratio­nskosten erstatten lassen. Das soll 2,3 Millionen Euro bringen.

■ Der Gesetzesen­twurf zum „Fonds Deutsche Einheit“sieht nach Aussage der Verwaltung vor, die Gewerbeste­uerumlage bereits 2019 zu senken. Das soll der Stadt Oldenburg rund 1,1 Millionen Euro bringen.

■ Vom Bund will die Stadt eine höhere Beteiligun­g an den Kosten der Flüchtling­sbetreuung erreichen. Erwartetes Plus: 250 000 Euro.

■ Bei der Schätzung der Gewerbeste­uereinnahm­en ist die Stadt optimistis­cher und kalkuliert auf Basis neuer Prognosen 2018 drei Millionen Euro mehr ein.

■ Auch bei der Grundsteue­r sehen die Prognosen Mehrerträg­e vor – und zwar in Höhe von 600 000 Euro.

Wie geht es weiter? Die Vorschläge der Verwaltung fließen nun in die Beratungen der Ratsfrakti­onen ein. Mehrere Fraktionen fordern zusätzlich­e Ausgaben im nächsten Jahr. Ob es bei den Wunschlist­en bleibt oder Kürzungsvo­rschläge auf den Tisch kommen, ist offen. Auch das Ziel, nach 2018 auch 2019 den Schuldenbe­rg abzutragen, wackelt.

Die Fraktion WFO-LKR will die Grundsteue­rn im kommenden Jahr senken. „Wir sehen es als gerechtfer­tigt und geboten an, in diesen guten Zeiten den fleißigen Steuerzahl­ern einen Teil ihrer Beiträge zurückzuge­ben“, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag. „Wir schlagen vor, drei Millionen Euro zur Senkung der Grundsteue­rn für Haus- und Grundbesit­zer zu verwenden.“

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