Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r Land Gründer-Hochburg

Deutlich bessere Zahlen als Niedersach­sen insgesamt – Wilhelmsha­vens erstaunlic­he Szene

- 7ON RÜDIGER ZU KLAMPEN

Die IHK legte ihren „Gründungsi­ndex“vor. Sie sieht regional einen günstigen Trend.

OLDENBURG – AusgerechN­et die Stadt Wilhelmsha­veN, die bei zahlreiche­N Vergleichs­werteN zur ökoNomisch­eN uNd sozialeN Lage üblicherwe­ise relativ schlecht abschNeide­t, ist zu eiNer Brutstätte für ExisteNzgr­üNduNgeN gewordeN: Die Stadt führt jedeNfalls eiNe Neue Übersicht der OldeNburgi­scheN INdustrie- uNd HaNdelskam­mer („GrüNduNgsi­Ndex“) als beste Gebietskör­perschaft im OldeNburge­r LaNd aN.

IN Wilhelmsha­veN hat es demNach im ersteN Halbjahr 2018 fast 34 GrüNduNgeN pro 10 000 EiNwohNer gegebeN. Zum Vergleich: Im gesamteN OldeNburge­r LaNd wareN es lediglich 32, uNd das letztplatz­ierte DelmeNhors­t kam Nur auf kNapp 28.

Über die GrüNde für Wilhelmsha­veNs gutes AbschNeide­N kaNN Nur spekuliert werdeN. EiN Motor dürfte im ENgagemeNt eiNiger Professore­N uNd der Jade-Hochschule iNsgesamt für ihre StudeNteN zu sucheN seiN: IN der Stadt siNd stäNdig GrüNduNgeN aus dem Raum der Hochschule heraus zu beobachteN, vom Café bis zu Schokolade-ProdukteN. Zudem gilt eiNe relativ hohe Arbeitslos­eNquote – wie aN der Jade – uNter GrüNduNgse­xperteN ebeNfalls als eiN GrüNduNgs-NährbodeN.

Mit iN der SpitzeNgru­ppe liegeN hiNter Wilhelmsha­veN der LaNdkreis AmmerlaNd (33,4 GrüNder/10 000 EiNwohNer), der vorjahresb­este Kreis CloppeNbur­g (33,3) sowie die für die Gesamtbila­Nz wichtige Stadt OldeNburg (33) mit ihreN zahlreiche­N EiNrichtuN­geN zur GrüNderför­deruNg.

ÜbrigeNs: Mit durchschNi­ttlich 32 GrüNduNgeN je 10 000 EiNwohNerN schNeidet das OldeNburge­r LaNd güNstiger ab als das LaNd Niedersach­seN mit „Nur“30,5. Umgekehrt: Der OldeNburgi­sche IHK-Bezirk ist eiNe GrüNderHoc­hburg im LaNd.

„Der güNstige TreNd aus 2017 hat sich fortgesetz­t“, kommeNtier­te Michael Höller, ExisteNzgr­üNduNgsber­ater bei der IHK, die NeueN ZahleN. UNd er sieht positiv iN die ZukuNft: „EiNeN wichtigeN Schub für die GrüNdersze­Ne iN der RegioN erhoffeN wir uNs vom Start-up-ZeNtrum iN OldeNburg, das am 1. März offiziell seiNe Arbeit aufgeNomme­N hat.“IN diesem Projekt am TechNologi­e- uNd GrüNderzeN­trum (TGO) werdeN ausgewählt­e GrüNder mit vielverspr­echeNdeN GrüNduNgsi­deeN aus deN BereicheN ENergie, Klimaschut­z uNd GesuNdheit­swirtschaf­t über 120 Tage mit iNteNsiveN CoachiNgs auf deN Markt vorbereite­t.

Höller sieht aber auch die NotweNdigk­eit, die RahmeNbedi­NguNgeN für deN „SpruNg iN die SelbststäN­digkeit“weiter zu verbesserN: „Aspekte wie die AufNahme des Themas SelbststäN­digkeit iN die LehrpläNe voN SchuleN uNd Hochschule­N, die VereiNbark­eit voN Beruf uNd Familie sowie der Bürokratie­abbau köNNeN helfeN, das GrüNduNgsk­lima weiter zu verbesserN.“

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