Selbstbewusst durch Selbstverteidigung
Invictus Sportclub Oldenburg richtet erstes „Martial Arts“-Seminar aus
Es gab Einblicke in klassische sowie moderne Disziplinen. Realitätsnahe Situationen waren der Fokus der Übungen. Die Einnahmen des Seminars werden gespendet.
OLDENBURG – Taekwondo, Kickboxen, Jiu-Jitsu: Namen für Kampfsportdisziplinen, die man, wenn nicht aus eigener unmittelbarer Erfahrung, dann zumindest aber aus Film und Fernsehen kennt.
Beim Ultimativen Martial Arts Seminar in der Sporthalle Osternburg am Samstag gab es für praktizierende Kampfsportler und neugierige Besucher Gelegenheit, Einblicke in eine ganze Reihe von verschiedenen Disziplinen zu bekommen und sich von Lehrmeistern neue Tritte, Hebel und Griffe zeigen zu lassen. Es war die erste Veranstaltung dieser Art in Oldenburg.
David Köne- mann vom In- victus Sportclub Oldenburg, Organisator des Seminars, erklärte warum: „Im Kampfsport gibt es sehr viele Veranstaltungen in Mitteldeutschland, aber nicht hier. Darum haben wir uns vorgenommen, endlich mal etwas im Norden zu veranstalten.“In Oldenburg gäbe es dazu noch viel Raum für Entwicklung, so Könemann.
Anders als bei offiziellen Turnieren, wo Schüler klassisch und rituell gegeneinander antreten, sei das Martial Arts Seminar auf Realsituationen von Selbstverteidigung angelegt. Könemann: „Ich schaue immer, was gerade in der Umgebung an Vorfällen passiert, und überlege für meine eigenen Schüler, was realitätsnah ist.“Schlägereien oder Überfälle im Oldenburger Raum würden auf diese Weise thematisiert werden. Die Bandbreite der am Seminar teilnehmenden Disziplinen umfasste daher neben klassischen Vertretern auch moderne Kampfkünste wie Krav Maga Viper, Streetfight oder Phoenix Self Defense, die keinen Fokus auf einen langen Schlagabtausch haben. „Es geht bei Phoenix oder Krav Maga nicht ums Gewinnen, sondern um Eigenschutz, um im Ernstfall wegzukommen“, erklärte Könemann.
Die gezeigten Techniken wurden von den anwesenden Teilnehmern intensiv auf den Matten der Sporthalle geübt. Rückfragen und gezeigte Varianten in den angewandten Bewegungsabläufen ergaben dabei einen intensiven Dialog. „Das ist auch für uns Referenten immer wieder interessant“, sagte Könemann, „weil wir uns austauschen und voneinander lernen können. Man perfektioniert sich halt immer weiter.“
Insgesamt sieben Lehrmeister und Trainer waren aus dem gesamten Bundesgebiet gekommen, um zum Seminar beizutragen. Dieses diente zudem noch einem wohltätigen Zweck – der Gewinn durch Eintrittspreise sowie eine Tombola soll dem Kinderhospiz Löwenherz in Syke zugutekommen.
Das Ultimative Martial Arts Seminar fiel kleiner aus als erwartet, trotz vieler Zusagen waren es am Ende um die 30 Teilnehmer. David Könemann zeigte sich trotzdem zufrieden. „Wir sind neu und haben weniger auf Marketing, dafür mehr auf Mundpropaganda gesetzt. Für die Teilnehmer ist das aber durchaus ein Vorteil, weil viel mehr Zeit für jeden einzelnen da ist.“Er schloss nicht aus, das Seminar in den nächsten Jahren fortzuführen.
Die für 19 Uhr angekündigte Schwesterveranstaltung „Nacht der Kampfkunst“im Theater Laboratorium, fiel krankheitsbedingt aus, soll laut Könemann aber zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachgeholt werden.