Nordwest-Zeitung

CDU Ba i ent etzt !ber Drama au" Berliner B!hne

Sorge um Zukunft der Bundesregi­erung – Rücktritt von Seehofer gefordert – Verständni­s für CSU

- VON =HRISTOPH AI?F?R

@9:+NBU;G „Ich muss mich zusammenre­ißen, um nicht ausfallend zu werden.“Christoph Baak hält das Drama von CDU und CSU auf der Berliner Bühne für unsäglich. Der stellvertr­etende Fraktionsc­hef der CDU im Rat der Stadt Oldenburg und Kandidat für den Stadtverba­ndsvorsitz sieht das Vertrauen seiner Partei zur CSU „in den Grundfeste­n erschütter­t“. Horst Seehofer habe die Bundeskanz­lerin stürzen wollen, ist sich Baak sicher. „Es geht gar nicht um inhaltlich­e Fragen.“Die CSU habe „krampfhaft versucht, AfD-Wähler abzuwerben“, sei aber gescheiter­t.

Innenminis­ter Horst Seehofer muss weg: Barbara Woltmann ist vor allem über Fordern ?nde des Streits (v.l.)F Barbara Woltmann, =hristoph Baak und ?sther NieBerth-Baumann MdL.

Rücktritt vom Rücktritt empört. „Das geht gar nicht“, sagt die CDU-Politikeri­n aus Bad Zwischenah­n, die im Landesund Bundesvors­tand der Frauenunio­n die Interessen weiblicher Mitglieder vertritt. An Seehofers Stelle solle ein anderer CSU-Politiker Minister werden. Es sei unerklär-

lich, wie die Auseinande­rsetzung von Seiten Seehofers „so eskalieren konnte“. Die Bundeskanz­lerin habe mit den Ergebnisse­n des Brüsseler Gipfels einen „guten und wichtigen Schritt“gesetzt. Seehofers Verhalten sei „albern und verantwort­ungslos“.

CDU-Landtagsab­geordneden te Esther Niewerth-Baumann fordert die Parteispit­zen auf, den Machtkampf zu beenden. Nach Einschätzu­ng der Fraktionsc­hefin im Rat ist ein Teil der CDU-Mitglieder in der Flüchtling­sfrage „näher bei Merkel, ein anderer Teil näher bei Seehofer“. Merkel sei aber heute selbst weit entfernt von ihrer Position 2015.

Niklas Schellenbe­rg, Vorsitzend­er der Jungen Union in Oldenburg, sieht die Ursache für das Zerwürfnis sowohl auf Seite der CSU als der CDU. „An einem solchen Streit ist nicht nur einer schuld“, sagte der 21-Jährige. Es sei unklug von der CSU gewesen, ein Ultimatum zu stellen. Anderersei­ts hätte sich der Sprecher mehr Entgegenko­mmen der CDU bei der Frage nach einer befristete­n nationalen Lösung gewünscht. „Wir sind zwar überzeugt, dass nur eine europäisch­e Lösung dauerhaft die Probleme löst.“Wenn dies kurzfristi­g aber nicht möglich sei, wäre begrenztes nationales Handeln denkbar.

„Wir müssen Lösungen erarbeiten, statt Konflikte zu schüren“, sagt Bundestags­abgeordnet­er Stephan Albani. Kein Mensch habe Verständni­s dafür, dass sich CDU und CDU dermaßen streiten. Nötig sei „ein Ausgleich der Extreme“in der Flüchtling­sfrage. Auch Merkels ursprüngli­che Haltung nennt Albani „extrem“. Aber die Kanzlerin habe große Erfolge in Brüssel erzielt. Die inhaltlich­en Differenze­n zwischen CDU seien gering. Ziel sei es, „die Fraktionsg­emeinschaf­t im Bundestag zu erhalten“.

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BILDF PRIVATOOLT­MANNS
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