Immer wieder Schul!erschmerzen
-SEE ZST U0ffer zwischen Knochen und Muskeln fehlt
Für Schmerzen und Funktionseinschränkungen der Schulter kann es viele Ursachen geben. Oft entstehen die Probleme infolge des Engpassoder auch ImpingementSyndroms.
CLOPPENBURG Die Schulter stellt die Verbindung der Arme mit dem Rumpf dar. Ihre Bestandteile werden permanent beansprucht und sind großen Belastungen ausgesetzt. Anders als das Hüftoder das Kniegelenk muss die Schulter aber nicht das gesamte Körpergewicht tragen. Ihr knöcherner Teil besteht aus dem vom Oberarmkopf und der Schulterpfanne gebildeten Schulterhauptgelenk und dem benachbarten kleinen Schulternebengelenk, das wiederum die Verbindung zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterdach ist. Der Schultergürtel, zu dem das Schulterblatt und das Schlüsselbein gehören, verbindet den Arm mit der Schulter des Menschen.
„Als Kugelgelenk ermöglicht die Schulter weitreichende Armbewegungen in alle Richtungen im Raum und gleichzeitig ausgedehnte Rotationsund Kombinationsbewegungen, womit sie das beweglichste Gelenk des Körpers ist“, erklärt Dr. Boris Baron von Engelhardt, Chefarzt der Fachklinik für Orthopädie im St.-Josefs-Hospital Cloppenburg. Sichergestellt wird diese Funktion durch einen komplexen Muskel-, Bänderund Sehnenapparat, der zugleich für Halt und eine besonders große Beweglichkeit sorgt. Dieser Vorteil bringt aber auch einen Nachteil mit sich: Wegen ihrer Beweglichkeit und starken Beanspruchung ist die Schulter besonders anfällig für Erkrankungen und Verletzungen.
Kraft und Beweglichkeit
Für die Führung und Stabilisierung des Schultergelenks ist in erster Linie die aus vier Muskeln bestehende Rotatorenmanschette verantwortlich. Sie gibt der Schulter Kraft und Beweglichkeit und stellt zudem sicher, dass der Oberarmkopf bei allen Bewegungen stabil in der Schulterpfanne verbleibt. An der schmerzfreien Funktion der Schulter sind neben der Rotatoren- Dr. Boris Baron von Engelhardt führt mit seinem Team im St.-Josefs-Hospital neben ambulanten Behandlungen mehr als 500 Schulteroperationen pro Jahr durch.
Das Engpass-Syndrom
der Schulter verläuft in der Regel als schleichender Prozess über einen längeren Zeitraum. Ein Arzt wird oft erst aufgesucht, wenn der Patient immer wieder oder permanent unter starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen leidet. Bei einem schweren Verlauf treten die Beschwerden nicht nur bei Bewegungen, sondern
manschette, dem Gelenkknorpel, der Gelenklippe sowie der Schulterkapsel auch der größte Schleimbeutel des Menschen beteiligt. Die Gelenkknorpel überziehen die Innenseite der Schulterpfanne und den Oberarmkopf. Sie federn die dort mit jeder Bewegung einwirkenden Kräfte ähnlich wie ein Stoßdämpfer beim Auto ab. Als Gleitschicht sichern gesunde Gelenkknorpel zudem eine im wahrsten Sinne des Wortes reibungslose Beweglichkeit.
Damit der Gelenkknorpel leistungsfähig bleibt, ist eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen nötig, die von den Gelenkkapseln produziert werden. Da die aus einer Innenhaut und einer derben äußeren Faserschicht bestehende Gelenkkapsel das Schultergelenk wie ein Mantel umgibt, sorgt sie auch für Stabilität. Eine wichtige Rolle für die Schultergesundheit spielen
auch im Ruhezustand auf, erklärt Dr. Boris Baron von Engelhardt: „Viele Betroffene wachen dann nachts mit Schmerzen auf, weil sie auf der geschädigten Schulter gelegen haben.“
Problem-Verursacher
ist bei einem Impingement-Syndrom der Schulter eine unnatürliche Einengung des Subakromialraums, der zwischen dem Schulterdach
nicht zuletzt die zwischen den einzelnen Gewebestrukturen sitzenden Schleimbeutel. Sie funktionieren wie ein Puffer und verhindern somit, dass es zu einem schmerzhaften Abrieb der Knochen, Muskeln und Sehnen im Schulterbereich kommt.
Zehn Prozent betroffen
Schulterverletzungen wie eine Schulterpfannenfraktur oder ein Schlüsselbeinbruch werden meistens durch äußere Einwirkung wie einen Sturz oder Schlag verursacht. Sehr schmerzhaft und funktionseinschränkend können auch verschiedene Erkrankungen der Schulter sein. Verbreitet sind neben Arthrose und Arthritis sowie der Schultersteife vor allem Schleimbeutelentzündungen und das Impingement-Syndrom. Bundesweit lebt nach Angaben von Fachgesellschaften rund zehn Prozent
und dem Oberarmkopf verläuft. Die dort gelegenen Weichteile – vor allem die Sehnen und Muskeln der Rotatorenmanschette sowie die Schleimbeutel des Schultergelenks – haben nicht mehr ausreichend Platz. Als Folge entsteht eine unzureichende Durchblutung, und es kommt zu chronischen Umbau- und Entzündungsvorgängen unter dem Schulterdach.
der Bevölkerung mit der auch als Engpass-Syndrom bezeichneten Erkrankung.
Da die Erkrankung durch Fehl- und Überbelastungen gefördert wird, sind oft Menschen betroffen, die im Beruf und im Sport häufig Greifund Überkopfbewegungen ausführen müssen. Schädlich sind auch einseitige Belastungen und Körperhaltungen. Darüber hinaus kann das Impingement-Syndrom durch zahlreiche andere Faktoren ausgelöst werden. Problemmacher können zum Beispiel natürlicher oder durch eine Arthrose verstärkter Verschleiß, anatomische Fehlstellungen oder eine ungünstige Ausformung des Schulterdachs sein. Darüber hinaus kann das Syndrom auch infolge von Entzündungen der Schleimbeutel und Rotatorenmanschette sowie durch Kalkeinlagerungen in Muskeln und Sehnen entstehen.