Rockerclub in Erkrath verboten
Razzia in 50 Gebäuden und 1? Städten in Nordrhein-Westfalen
DÜSSELDORF – Mit vereinten Kräften werden die schweren schwarzen Motorräder auf Abschleppwagen gehievt und zur Polizei verfrachtet. Ein Großaufgebot von mehr als 700 zum Teil schwer bewaffneten Polizisten ist am Mittwoch im Morgengrauen zu einer Razzia gegen die Hells Angels in Nordrhein-Westfalen ausgerückt.
Dass den Rockern dabei auch die Motorräder weggenommen wurden, kritisiert ihr Anwalt Wolf Bonn postwendend. Die Polizei sei über das Ziel hinausgeschossen. Sogar Uhren und eine Bachelorarbeit hätten die Beamten mitgenommen.
Doch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) widerspricht:
Bei den Motorrädern handele es sich um Vereinsvermögen, die Rechtsgrundlage sei „glasklar“. Im Übrigen stehe auch den Rockern in diesem Staat der Rechtsweg offen: „Wenn die Damen und Herren aus diesem Club der Meinung sind, das wäre falsch, gibt es die Möglichkeit, das zu beweisen. Die sind jetzt bei uns und stehen sicher verwahrt.“ Seine Botschaft: Null Toleranz.
„Wir prüfen rechtliche Schritte gegen das Vereinsverbot“, kündigt Anwalt Bonn an. Sichergestellt wurden dabei neun Motorräder, 15 Kutten, 13 Messer, ein Gewehr, ein Revolver, Glücksspielautomaten, eine Armbrust, eine kleinere Menge Drogen und mehr als 60 000 Euro Bargeld. Festnahmen gab es nicht.
Anlass der Razzia: Das am Mittwoch verkündete Verbot des Erkrather Hells-AngelsCharters Concrete City und der „Teilorganisation“Clan 81 Germany. „Es geht um Gewalt, Drogen, Waffen und Zwangsprostitution“, sagt Reul. 50 Objekte in 16 Städten wurden durchsucht.
Video über Oldenburger Rocker https://youtu.be/_Ptk3T8YWrM