Preis für Recherche über Nordkoreas Geldströme
Oldenburger Deutschen Journalistenpreis Simon Book erhält – 2500 Euro Preisgeld
OLDENBURG/FRAN FURT/MAIN – Große Ehre für Simon Book: Der in Oldenburg geborene und aufgewachsene Journalist ist in Frankfurt mit dem Deutschen Journalistenpreis ausgezeichnet worden. Mit seinem Artikel „Der Sklaventreiber“, der im Sommer in der „Wirtschaftswoche“erschienen war, hatte Book die Jury überzeugt.
„Ich habe mich sehr gefreut, das ist eine schöne Bestätigung“, sagte der 31-Jährige gegenüber der . Gerne nehme er auch das Preisgeld über 2500 Euro mit. Davon werden 500 Euro gespendet, in diesem Fall an die Organisation „Reporter ohne Grenzen“sowie den Förderverein seiner Journalistenschule. Den Rest könne er als werdender Vater sehr gut gebrauchen, sagte Book.
Dass der Oldenburger mit dem Schreiben sein Geld verdienen würde, war nicht von Anfang an klar. Nach der Realschullaufbahn an der Paulusschule machte Book sein Abitur am Technischen Gymnasium. Ausgezeichnet: der Oldenburger Simon Book
Er studierte dann in Passau und München. Anschließend ließ er sich an der Deutschen Journalistenschule in München zum Redakteur ausbilden.
Seine erste Stelle fand Book in der Redaktion der „Financial Times Deutschland“. Nachdem diese eingestellt wurde, wechselte er 2013 zum Handelsblatt und drei Jahre später zur Wirtschaftswoche. Hier ist er als Reporter unterwegs.
An das Thema für seine nun ausgezeichnete Geschichte kam Book über einen Wissenschaftler, der ihm von nordkoreanischen Gastarbeitern erzählte. In „Der Sklaventreiber“geht der Journalist dieser Spur vor allem in Polen nach, wo zahlreiche Arbeiter aus Nordkorea als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden. Durch ihre Arbeit finanzieren sie auch die Diktatur von Machthaber Kim Jong Un mit. Auch den weiteren dubiosen Geldströmen, die auf unterschiedliche Weise nach Nordkorea fließen, spürte Book nach.
Mit seiner Arbeit überzeugte Book in der Kategorie „Offenes Thema“unter anderem die Jury-Mitglieder Marc Beise, Leiter der Wirtschaftsredaktion bei der Süddeutsche Zeitung, den Chefredakteur des Manager Magazins, Steffen Klusmann, und Olaf Zapke, Chefredakteur der Agentur Reuters. Der Deutsche Journalistenpreis wird für Beiträge zu Wirtschaftsund Finanzthemen verliehen. Herausgeber, Chefredakteure, Ressortleiter sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft bewerten die Artikel.