Nordwest-Zeitung

Preis für Recherche über Nordkoreas Geldströme

Oldenburge­r Deutschen Journalist­enpreis Simon Book erhält – 2500 Euro Preisgeld

- VON PATRICK BUCK

OLDENBURG/FRAN FURT/MAIN – Große Ehre für Simon Book: Der in Oldenburg geborene und aufgewachs­ene Journalist ist in Frankfurt mit dem Deutschen Journalist­enpreis ausgezeich­net worden. Mit seinem Artikel „Der Sklaventre­iber“, der im Sommer in der „Wirtschaft­swoche“erschienen war, hatte Book die Jury überzeugt.

„Ich habe mich sehr gefreut, das ist eine schöne Bestätigun­g“, sagte der 31-Jährige gegenüber der . Gerne nehme er auch das Preisgeld über 2500 Euro mit. Davon werden 500 Euro gespendet, in diesem Fall an die Organisati­on „Reporter ohne Grenzen“sowie den Fördervere­in seiner Journalist­enschule. Den Rest könne er als werdender Vater sehr gut gebrauchen, sagte Book.

Dass der Oldenburge­r mit dem Schreiben sein Geld verdienen würde, war nicht von Anfang an klar. Nach der Realschull­aufbahn an der Paulusschu­le machte Book sein Abitur am Technische­n Gymnasium. Ausgezeich­net: der Oldenburge­r Simon Book

Er studierte dann in Passau und München. Anschließe­nd ließ er sich an der Deutschen Journalist­enschule in München zum Redakteur ausbilden.

Seine erste Stelle fand Book in der Redaktion der „Financial Times Deutschlan­d“. Nachdem diese eingestell­t wurde, wechselte er 2013 zum Handelsbla­tt und drei Jahre später zur Wirtschaft­swoche. Hier ist er als Reporter unterwegs.

An das Thema für seine nun ausgezeich­nete Geschichte kam Book über einen Wissenscha­ftler, der ihm von nordkorean­ischen Gastarbeit­ern erzählte. In „Der Sklaventre­iber“geht der Journalist dieser Spur vor allem in Polen nach, wo zahlreiche Arbeiter aus Nordkorea als billige Arbeitskrä­fte ausgebeute­t werden. Durch ihre Arbeit finanziere­n sie auch die Diktatur von Machthaber Kim Jong Un mit. Auch den weiteren dubiosen Geldströme­n, die auf unterschie­dliche Weise nach Nordkorea fließen, spürte Book nach.

Mit seiner Arbeit überzeugte Book in der Kategorie „Offenes Thema“unter anderem die Jury-Mitglieder Marc Beise, Leiter der Wirtschaft­sredaktion bei der Süddeutsch­e Zeitung, den Chefredakt­eur des Manager Magazins, Steffen Klusmann, und Olaf Zapke, Chefredakt­eur der Agentur Reuters. Der Deutsche Journalist­enpreis wird für Beiträge zu Wirtschaft­sund Finanzthem­en verliehen. Herausgebe­r, Chefredakt­eure, Ressortlei­ter sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenscha­ft bewerten die Artikel.

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BILD: DJP

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