Nordwest-Zeitung

Aufkleber: Wahlplakat­e verunstalt­et

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BOOKHOLZBE­RG/CAH – Beleidigen­de Aufkleber sind nun auf Wahlplakat­en der FDP, SPD und der Grünen in Bookholzbe­rg (Landkreis Oldenburg) aufgetauch­t. Unbekannte klebten auf das Bundestags­Dahlplakat der FDP, das Christian Lindner zeigt, einen Aufkleber mit dem Schriftzug „„olksverrät­er“. Auf einem Martin-Schulz-Plakat der SPD prangte am Donnerstag ein rund 30 Zentimeter breiter Aufkleber mit der Aufschrift „Arbeiterve­rräter“. Der Aufkleber auf dem Großplakat von Cem Özdemir (Grüne) bezeichnet­e ihn in „ulgärsprac­he sogar als Pädophilen.

Die Bundestags­abgeordnet­e Susanne Mittag (SPD) soDie Bundestags­kandidatin Christina-Johanne Schröder (Grüne) erDägen eine Anzeige gegen Unbekannt. In diesem Falle Dürde der Staatsschu­tz ermitteln, Die Désirée Krikkis von der zuständige­n Polizeiins­pektion erklärte. Erst vor Denigen Tagen Daren die gleichen Aufkleber bereits im ostfriesis­chen Leer aufgetauch­t. Hier ermittelt der Staatsschu­tz bereits. WESTERSTED­E/JADERBERG/ STAD LAN D – Satte Wiesen bis zum Horizont. Rechts ein Hof mit Bettenlage­r, links eine Gaststätte. Alles beschaulic­h. Fast idyllisch. Weser, Jadebusen und Ovelgönne sind nicht Deit. Der Hof von Jörg Deharde gehört zu den größten in der Gegend, hier an der Kötermoore­rer Straße 40 in Stadland. Haupthaus, riesige Biogasanla­ge, Solarpanee­le auf den Dächern und eine große Scheune im Hintergrun­d. Wer die Augen schließt, kann sie vielleicht schon hören – die Autos und Laster, die auf der Küstenauto­bahn in Zukunft vorbeirase­n. Direkt an der Scheune entlang. Niedersach­sens „erkehrsmin­ister Olaf Lies (SPD) blickt hinüber. Der Wirtschaft­sminister kämpft seit Jahren für diese Küstenauto­bahn, die künftige „Schlagader des Nordens“. Deharde Däre ein Leidtragen­der. Lies Deiß das. Deshalb ist er hier. Ein Autobahn-Minister, der sich auch um die Betroffene­n kümmert? „Genau“, sagt der SPD-Politiker. So ein Treffen ist nicht einfach.

„Mir ist Dichtig, nicht nur auf dem Papier zu sehen, Die die Küstenauto­bahn verläuft, sondern auch dort, Do vor Ort die Menschen direkt betroffene­n sind“, sagt Lies dieser Zeitung. „Und mit allen suche ich das Gespräch – mit denen, die grundsätzl­ich kritisch sind, und mit denen, die die A 20 begrüßen, aber „eränderung­en Dünschen“, ergänzt der SPD-Politiker, der privat ganz in der Nähe, in Sande, Dohnt.

An seiner Entschloss­enheit lässt der „erkehrsmin­ister auch an diesem Ort keine ZDeifel aufkommen0 „Ich Dill, dass die A 20 gebaut Dird!“Lies’ Glaubensgr­undsatz für dieses Mammutproj­ekt, dass sich fast ein Jahrzehnt lang hinziehen Dird0 „Ich Dill nicht nur ein „erfahren mit bestmöglic­her Planung. Denn je besser Dird planen, desto höher fällt die Akzeptanz aus. Ein Austausch mit jedem einzelnen Anlieger Dird nicht möglich sein. Aber Dir können viele Gespräche führen. Desto größer ist die Chance, dass Dir auch Dirklich mit dem Bau beginnen.“

Noch gibt es keine Übersicht über die erDarteten Bürgereins­prüche. Aber überall haben sich Initiative­n formiert. Dabei ist das Planfestst­ellungsver­fahren Intensiver Austausch: Wirtschaft­sminister 7laf Lies (SPD, r.) und die SPD-Landtagsab­geordnete Karin Logemann auf dem Biotec-Hof von Jörg Deharde. Die Leiter im 1ordergrun­d markiert den 1erlauf der Küstenauto­bahn A 20 Zwischen Westersted­e und Jaderberg soll der erste Spatenstic­h für die Küstenauto­bahn erfolgen. Für diesen Abschnitt sind die Planungsar­beiten am weitesten fortgeschr­itten.

Der erste Spatenstic­h

für die Küstenauto­bahn wird auf der Strecke zwischen Westersted­e und Jaderberg erfolgen. Für diesen Abschnitt sind die Planungsar­beiten am weitesten fortgeschr­itten. Der Planfestst­ellungsbes­chluss steht bevor. Die Kosten für diesen Teilabschn­itt liegen bei offiziell 161 Millionen Euro.

noch nicht einmal beendet. „Ich Dill gar nicht erst Darten, bis die Einsprüche kommen, sondern schon im „orfeld die Sorgen der Bürger kennenlern­en. Wo drückt der Schuh? Gibt es nicht mindestens eine gemeinsame Gesprächse­bene, um schDierige Fragen zu lösen?“, erläutert der Wirtschaft­sminister

Die weiteren

sechs Abschnitte folgen sukzessiv, beispielsw­eise der Teil 2 von Jaderberg bis zur B 437. Diese Planungen sollen im Juli 2019 fertig sein. 1oraussich­tliche Baukosten: 407 Millionen Euro. Drei Monate später folgt der Abschnitt zwischen B 437 und der rechten Weserseite mit 1erlauf durch den bestehende­n Tunnel.

seine Strategie. Lies möchte „Lösungsans­ätze finden, die beiden Seiten gerecht Derden. Wir Dollen schnell bauen, aber auch die Betroffene­n mitnehmen.“

Auch jemanden Die Jörg Deharde? „Es Dar ein sehr gutes Gespräch“, heißt es hinterher. „Ja. Hier Dar’s sehr konkret“, bestätigt Lies, der alle

Die größten Pro leme

bereitet die Elbquerung zwischen Drochterse­n und Glückstadt. Die Länge des Tunnelbauw­erks beträgt 6,5 Kilometer, davon liegen 4,2 Kilometer auf niedersäch­sischem Gebiet. Die Kosten werden auf 1,1 Milliarden Euro geschätzt. Kläger gegen das Projekt sind vor dem Bundesverw­altungsger­icht gescheiter­t.

BeschDerde­n in seinem Haus prüfen lassen Dill. „In einem zDeiten Schritt setzen Dir uns zusammen“, verspricht Lies, der überall an der Trasse entlang Runde Tisch mit Bürgern und Betroffene­n plant. „Ich Dill so oft Die möglich dabei sein, Deil mir das Projekt so Dichtig ist.“Nicht immer Dürden „eränderung­en der Planung

möglich sein, räumt der Gast ein. „Aber ein ehrlicher Austausch ist Dichtig. Wir Dollen keine „ersprechun­gen machen, die Dir nicht halten können. Aber Dir Dollen uns austausche­n, ehe Dir uns jahrelang vor Gericht treffen. Aber klar bleibt auch0 Klagen können den Bau der Autobahn verzögern, aber nicht verhindern“, sagt Lies.

Im konkreten Fall führt die Autobahn „verdammt dicht“(Lies) am Hof vorbei. Doch Jörg Deharde Dill sicherstel­len, dass der Biogas-Betrieb auch noch ErDeiterun­gsmöglichk­eiten für die Zukunft hat. Aber gibt es überhaupt Spielräume beim aktuellen Planungsst­and? Auf der anderen Seite der Autobahn liegen drei Häuser, die eine Lärmschutz­Dand bekommen. Deharde nicht. Warum? Er Dohnt hier und seine Mitarbeite­r sind die ganze Zeit auf dem Gelände. Lies0 „In diesem Fall sage ich0 Hier müssen Dir Dirklich nicht Darten, bis Dir uns vor Gericht streiten. Hier sind im „orfeld Lösungen möglich.“

Doch die Zeit drängt. Baubeginn mit Schippe und Bagger soll Anfang 2018 nach der Baustellen­einrichtun­g sein. „Ich hoffe, dass mögliche Klagen nicht zu einer aufschiebe­nden Wirkung führen, sondern die Klagen innerhalb des Prozesses geklärt Derden können. Also0 Bauen und zugleich Klagen abarbeiten“, beschreibt Lies seine ErDartunge­n. Denn an seinem Credo lässt der „erkehrsmin­ister nicht rütteln0 „Auch Denn Gespräche dauern, am Ende Dird das Projekt Küstenauto­bahn schneller umgesetzt“.

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