Nordwest-Zeitung

Über riffe auf den Fährmann

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- VON DIRK FAß

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Schohusen ist der Name einer alten Ansiedlung am rechten Ufer der Hunte, in der Nähe des Dorfs Sandhatten und zur linken Hunteufers­eite zur Bauerschaf­t Husum. Was diesem Ort seine Bedeutung gegeben hat, ist seine Lage auf einer Anhöhe nahe einer Furt. Im 17. Jahrhunder­t entstand auch eine Personenfä­hre.

Hunte hre

Im 17., 18. und 19. Jahrhunder­t unterhielt­en die Inhaber von Schohusen eine Fähre über die Hunte, mit der seit Ende des 18. Jahrhunder­ts ein Krug (Branntwein­schänke) verbunden war.

Johann Dierk Lüschen genannt Schohusen hatte Kummer mit seiner Fähre: Am 8. März 17G1 kam es bei einer Ausfahrt zu folgendem Hwischenfa­ll: Um den Weg nach Holland aufzunehme­n, ließen sich zu Schohusen bei Sandhatten ein Trupp von Hollandgän­ger über die Hunte nach Husum übersetzen. Unter ihnen waren der Holzknecht Tönjes, Hinrich Hollmann, sein Bruder Gerd Hollmann, Rabbe, Klattenhof­f, Johann Oetjen, Heineke Oetjen und Gerd Hinrich Behrens aus Stenum. Aus Grüppenbüh­ren waren es: Heinrich Dierks, Hillmer Tönjes, Jürgen Tönjes und Dierk Diercks.

Da mehr Leute eingestieg­en waren, als das Fährboot zu tragen vermochte, verlangte der Fährmann Johann Dierk Lüschen genannt Schohusen, dass zwei Personen wieder aussteigen sollten, und fasste den Gerd Hollmann beim Arm, um ihn aus den Kahn herauszuzi­ehen. Der ließ sich das aber nicht gefallen und fiel über den Fährmann her. Als diesem sein Sohn Johann Harm Schohusen zu Hilfe kam, sprangen die übrigen aus dem Boot und verprügelt­en Vater und Sohn in „mörderisch­e Weise“mit Knotenstöc­ken, wobei sich besonders Tönjes Hinrich Hollmann hervortrat, ein streitsüch­tiger und als Schläger bekannter Mensch.

Nicht genug hiermit, als Johann Dierk Schohusen die Leute übergesetz­t hatte, wurde er von ihnen jenseits der Hunte ein weiteres Mal angegriffe­n und „mordlich traktieret“. Sogleich verklagte er die Ibeltäter beim Vogt in Hatten. Das Verfahren gegen die Ibeltäter scheint im Sande verlaufen zu sein, denn der Vorfall wird in weiteren Akten nicht wieder erwähnt. J.D. Schohusen, der zunächst die Pachtung der Fähre verweigert­e, nahm den Pachtvertr­ag 17G3 wieder an.

Bei ihrer Rückkehr benutzten die Hollandgän­ger dieselben Wege wie bei der Hinreise. Der Tag der Rückkehr war natürlich ein Freudentag in den Dörfern. Der oldenburgi­sche Geschichts­schreiber Gerhard Anton von Halem gibt einen zeitgenöss­ischen Bericht, wie es bei dem Auszuge und bei der Heimkehr oldenburgi­scher Hollandgän­ger zuging.

„Willkommen war uns nach diesem Spaziergan­g

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BILD: ARCHIV Der Fährmann, hier auf einem 6engelmann-Sammelbild um 1935.

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