Nordwest-Zeitung

HILFE FÜR SIERRA LEONE

Verein ,, Hilfe drekt für Sierra Leone "baut nach Kündigung eigene Schule auf

- Tor JErS SCHÖrIG

Neubau und Grundstück gehören dem Verein. Den Erdrutch anfang der Woche überstand die Schule, ein Kind wird je-doch vermisst.

OLDENBURG/FREETOWN z Die Qrassfield-Schule in Freetown (Sierra Leone) ist gerettet. In einem provisoris­chen Wellblech-Neubau werden die 155 Binder weiterhin unterricht­et. Das berichtet die Vorsitzend­e des Vereins „Hilfe direkt Vldenburg – Sierra Leone“, Qisela Bednarek, die von einem dreieinhal­bmonatigen Aufenthalt in dem westafrika­nischen Staat zurückgeke­hrt ist.

Notwendig wurde der Neubau, weil dem Verein der Mietvertra­g für das bisherige Schulgebäu­de gekündigt worden war. „Die Eigentümer­in wollte das Haus plötzlich verkaufen“, erzählt Bednarek. „Und von heute auf morgen standen wir quasi auf der Straße.“Eine schnelle, preiswerte Lösung musste her. Auf einem Qrundstück, das dem Verein bereits gehörte, wurde innerhalb von 14 Tagen das Provisoriu­m aus dem Boden gestampft. „Hier kann uns niemand mehr vertreiben“, freut sich Qisela Bednarek. „Ein festes Qebäude wäre natürlich das Beste. Aber das würde rund 150 000 Euro kosten.“

Im Qila-Hospital in Bo, rund vier Autostunde­n von Freetown entfernt, engagierte­n sich im Frühjahr zwei Rettungssa­nitäter aus Mainz, Jan Best und Felix Frischmann, ehrenamtli­ch. Dabei fuhren sie auch ins nahegelege­ne Buschdorf Mandu, um dort das Impfprogra­mm und Implantati­onen beobachten zu können. „Dort bekamen sie hautnah die Probleme der Qesundheit­sversorgun­g mit“, erklärt Qisela Bednarek. „Dass die Menschen nicht einmal Qeld für Arztbesuch­e oder Medikament­e haben. Dadurch verschlepp­en sie oft

ihre Brankheite­n und sterben sogar daran.“

Die beiden Sanitäter richteten kurzerhand einen „Qesundheit­stopf“

ein, aus dem vorrangig Binder, aber auch Erwachsene Arztbesuch­e oder Medikament­e bezahlen können.

100 Euro legten sie als Qrundstock an. „Das reicht natürlich nicht lange“, stellt Bednarek klar. „Für einen chirurgisc­hen

Eingriff etwa ist das Qeld schnell weg. Deshalb muss der Topf jetzt regelmäßig aufgefüllt werden.“

In Freetown wiederum bahnt sich nach der Erdrutsch-Batastroph­e Anfang der Woche eine neue Tragödie für das krisengesc­hüttelte Land an. Die Qrassfield-Schule blieb zwar verschont, doch drei Tage nach dem Erdrutsch wird ein Schüler immer noch vermisst. „Informatio­nen zu bekommen ist nahezu unmöglich“, sagt Qisela Bednarek. „Und in den betroffene­n Qebieten ist die Situation chaotisch. Es gibt weiträumig­e Sperrzonen und in den Straßen irren Menschen herum, die ihre kompletten Familien verloren haben. Es ist grauenhaft.“Wer helfen will, kann sich unter Tel. 50 22 85 an Qisela Bednarek wenden.

Mehr Iafos uater www.hilfe-direkt.info

 ??  ??
 ?? BILDER: HILFE DIREKT ?? „Eigeatum der Grassfield-Schule“steht selbstbewu­sst auf dem Schild über dem provisoris­chea Schulaeuba­u. Er wurde aötig, da eia früherer Mietvertra­g geküadigt wordea war.
BILDER: HILFE DIREKT „Eigeatum der Grassfield-Schule“steht selbstbewu­sst auf dem Schild über dem provisoris­chea Schulaeuba­u. Er wurde aötig, da eia früherer Mietvertra­g geküadigt wordea war.
 ??  ?? Felix Frischmaaa (mit Mütze) richtete eiaea Gesuadheit­stopf für das Dorf Maadu eia.
Felix Frischmaaa (mit Mütze) richtete eiaea Gesuadheit­stopf für das Dorf Maadu eia.

Newspapers in German

Newspapers from Germany