Nordwest-Zeitung

Kühne wirft nächsten Giftpfeil

HSV-In'estor spricht über Rückzug – Lasogga „Flop des Jahrhunder­ts“

- VON THOMAS PRÜFER

Die Hamburger starten gegen Augsburg in die Saison. Thema sind aber lediglich die neuesten Aussagen Kühnes.

HAMBURG – Vor dem Duell der im Pokal blamierten FußballBun­desligiste­n Hamburger SV und FC Augsburg herrscht in Hamburg eine aufgeheizt­e Stimmung. In einem Sky-Interview hat HSV-Investor Klaus-Michael Kühne erst Trainer Markus Gisdol, dann die Vereinsspi­tze und zuletzt Sportchef Jens Todt attackiert. Im Nachrichte­nmagazin „Der Spiegel“legte er nach. Kühne kritisiert­e den MillionenT­ransfer von PierreMich­el Lasogga als „Flop des Jahrhunder­ts“und rügte die Personalpo­litik: „Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängenblei­ben.“

Damit herrscht schon vor dem ersten Anstoß an diesem Samstag (15.30 Uhr) im Volksparks­tadion gewaltige Unruhe bei dem seit Jahren gegen den Abstieg kämpfenden und zudem klammen Nordclub. Der kann sich nur bedingt wehren gegen den Investor, der 17 Prozent der Anteile an der HSV Fußball-AG hält.

Dafür sprang Ex-Bundesliga-Profi Hans Sarpei mit deutlichen Worten in die Bresche. „Lieber Herr Kühne, Sie sind das Problem des HSV“, schrieb Sarpei dem Milliardär in einem offenen Brief, den die „Bild“-Zeitung veröffentl­ichte. „Es ist eine Schande, wie es Ihnen Jahr für Jahr gelingt, vor dem Saisonstar­t den HSV-Trainer oder die Führung zu degradiere­n“, betonte Ghanas Ex-Nationalsp­ieler. Er riet dem 80-Jährigen dringend: „Ziehen Sie sich zurück.“

Dies schließt Kühne selbst nicht kategorisc­h aus. „Ich bin etwas frustwesen­tzurückhal­tender riert und werde lich sein als bisher. Ich war einfach zu unkridem tisch“, sagte er „Spiegel“. Auf die Frage, ob er die finanziell­e Unterstütz­ung des HSV fortsetzen werde, meinte er: „Man soll nie nie sagen. Ich halte eine neue Motivation für nicht ausgeschlo­ssen und bin nicht dogmatisch.“

In einem RundKühges­orgt. umschlag hatte ne für Aufsehen Der Investor knöpfte sich Trainer, Manager und Vereinsfüh­rung vor und erklärte, was sie zu tun hätten, aber stets unterließe­n. Er habe „einiges zu beanGisdol standen“: müsse „mehr mit dem Team arbeiten“, Bruchhagen sei „auf der falschen Chaussee“und Todt könne nicht gut verkaufen. Das kommt dem Beobachter bekannt vor. Kühne-Vorstöße hatten sich schon gegen die Ex-Trainer Mirko Slomka und Bruno Labbadia sowie Sportdirek­tor Oliver Kreuzer gerichtet. Kurze Zeit später waren sie alle weg. Paradox: Ein Verein, der um Ruhe und Kontinuitä­t auf den entscheide­nden Posten geradezu fleht, schaufelt sich seine Gruben selbst, in die er regelmäßig stürzt. Fatal ist, dass es zu den Kühne-Finanzen keine Alternativ­e gibt. Denn Kühne hat nach eigenen Angaben bisher 50 bis 60 Millionen Euro in den Verein gesteckt.

 ?? DPA-BILD: HEIMKEN ?? Sorgt mit seinem Rundumschl­ag für Aufsehen: Klaus-Michael Kühne
DPA-BILD: HEIMKEN Sorgt mit seinem Rundumschl­ag für Aufsehen: Klaus-Michael Kühne
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany