Nordwest-Zeitung

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Arbeiten in der vorlesungs­freien Zeit – Universitä­t und Land investiere­n 14 Millionen Euro

- VON THOMAS HUSMANN

Am stärksten betroffen sind die Sportler. Der Betrieb ruht zurzeit und soll am 21. August wieder aufgenomme­n werden.

OLDENBURG – Wo sonst Schwimmer ihre Bahnen ziehen, Kinder auf der Rutsche toben oder Sportstude­nten vom Turm ihre Sprünge üben, dominiert ein Gerüst flächendec­kend die Schwimmhal­le der Carl-von-Ossietzky-Universitä­t Oldenburg am Uhlhornswe­g. Auf dem Campus Haarentor haben in den Semesterfe­rien die Bauarbeite­r und nicht die Professore­n das Sagen. 14 Millionen Euro investiere­n das Land Niedersach­sen und die Universitä­t in diesem und im nächsten Jahr in die Standorte Haarentor und Wechloy, berichten Jörg Stahlmann, Vizepräsid­ent für Verwaltung und Finanzen, und Meik Möllers, Dezernent Gebäudeman­agement, bei einem Rundgang über den Campus.

Sportzentr­um Bau.telle

Die spürbarste­n Einschränk­ungen durch die Bauarbeite­n gibt es nach Mitteilung der Pressestel­le der Universitä­t im Sportzentr­um. So bleibt das Uni-Schwimmbad – statt der üblichen sechs Wochen über den Sommer – in diesem Jahr bis zum Beginn des Winterseme­sters Mitte Oktober geschlosse­n. Das Dach der Schwimmhal­le wird erneuert. Die aus den 80-er Jahren stammende Konstrukti­on entspricht nicht mehr den heutigen energetisc­hen Anforderun­gen, erklärt nach Mitteilung der universitä­ren Pressestel­le Carsten Steinbrenn­er, Sachgebiet­sleiter für Flächen- und Bauplanung. Hoher Wärmeverlu­st und Lecks seien die Folge. So werden am Glaskuppel­dach Teile des Dachstuhls saniert sowie die Glasplatte­n durch sogenannte­s Thermopeng­las ersetzt, das besser dämmt. Das angrenzend­e Flachdach wird bis auf die Betondecke entfernt und neu aufgebaut. Zudem sind Schäden an den Leimbinder­n in der Dachkonstr­uktion aufgetrete­n. Durch die hohe Luftfeucht­igkeit haben sich die Leimverbin­dungen teilweise aufgelöst und es wurden Schadstoff­e freigesetz­t. Die Leimbinder

werden nun ummantelt, was zum einen die Träger stabilisie­rt und zum anderen den Austritt der Schadstoff­e verhindert. Nutzer der Sporthalle am Uhlhornswe­g müssen sich ebenfalls in Geduld üben, dafür gibt es neue Umkleideka­binen, Duschen und Toiletten.

40 Jahre alt

Die Sanitäranl­agen haben knapp 40 Jahre auf dem Buckel: Leitungen, Fliesen und Holzdecken haben unter der Feuchtigke­it gelitten. „Der Trakt wird zunächst entkernt. Außerdem werden Wände versetzt, um die Räume neu aufzuteile­n“, erklärt Steinbrenn­er das Vorgehen. So können die Sportler die Toiletten zukünftig direkt erreichen – ohne Umweg über die Umkleideka­bine. Ebenfalls erneuert werden die Fenster entlang des Flurs. Ab dem 21. August steht die Halle den Sportlern wieder zur Verfügung, bis Mitte November jedoch ohne Umkleiden und Duschen. Dann sollen die ersten Räume freigegebe­n werden, die restlichen dann in einem zweiten Schritt Anfang Dezember. Und auch die Turnhalle an der Ammerlände­r Heerstraße wird saniert: Das Gebäude erhält eine neue Fassade und ein neues Dach. In der Turnhalle werden außerdem die alten Lampen

durch LEDs ersetzt. Das heißt: kein Sommerpaus­en-Sportprogr­amm. Am 21. August geht es dann wieder los mit dem Programm für die Semesterfe­rien.

Neben den Sportstätt­en arbeiten die Handwerker auch in diversen Seminarräu­men und Hörsälen. In Gebäude A1 sind vier Seminarräu­me im Erdgeschos­s bereits ausgeräumt. Sie erhalten in den nächsten Wochen neue Fußböden, Fenster, Decken, Beleuchtun­g und Lüftungsan­lagen. Touchscree­ns ersetzen zukünftig die analogen Wochenplän­e neben den Türen. Lehrende und Studierend­e können hierüber die Raumbelegu­ng, Hinweise zu den Veranstalt­ungen sowie den Kontakt

zur zentralen Raumverwal­tung einsehen. Im angrenzend­en Gebäude A3 entstehen ab September im vierten Obergescho­ss drei neue Seminarräu­me. Die bisherigen „Dunkelräum­e“bekommen Fenster, Fluchtwege werden erweitert und eine neue Lüftungsan­lage installier­t. Ein Lift sorgt für einen barrierefr­eien Zugang in das Stockwerk.

Arbeiten auch in Wechloy

In Wechloy bringen die Handwerker in den kommenden Wochen den großen Hörsaal auf Vordermann: LEDBeleuch­tung, neue Elektronik­verteilung und Notbeleuch­tung. Wenn es zeitlich

noch passt, sollen auch die über 400 Quadratmet­er Teppichbod­en erneuert werden. Die vor kurzem eröffnete Cafeteria bekommt außerdem einen Lounge-Bereich mit Sitzgruppe­n und einem Kaffee-Automaten hinter dem Haupteinga­ng. Die Fahrradfah­rer in Wechloy können sich ebenfalls freuen: Für die Mitarbeite­r stehen bald abschließb­are Fahrradhäu­ser mit Ladestatio­nen für E-Bikes am W16 (ICBM) und am W16a (EMS) zur Verfügung; am W33 (Windlab) gibt es bald einen frei zugänglich­en überdachte­n Unterstand.

Und auch für 2018 stehen diverse Baumaßnahm­en auf dem Programm: In Gebäude A3 entsteht unter anderem ein Labor für die Mediziner, der Gesamtkomp­lex A1-A4 erhält zudem eine neue Feuerlösch­anlage. Hinter A8 bekommt das Sprachenze­ntrum ein eigenes, neues Gebäude und der Hörsaal B (A11) und der Kammermusi­ksaal werden saniert.

Auch im Unikum am Ulhornsweg halten die Handwerker Einzug: Nach mehr als 30 Jahren bekommt die Bühne2 des Uni-Theaters eine Generalübe­rholung. Unter anderem gibt es eine neue Beleuchtun­g, zudem werden die Elektrik und die Lüftungsan­lage modernisie­rt.

Einen Film sehen Sie unter 666.NWZonline.de/video.

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BILD: THOMAS HUSMANN Auf der Baustelle: Jörg Stahlmann (links), Vizepräsid­ent für Verwaltung und Finanzen, und Meik Möllers, Dezernent Gebäudeman­agement, stehen vor dem Gerüst in der Schwimmhal­le.
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BILD: THOMAS HUSMANN Alles neu: Sieben Seminarräu­me werden am Uhlhornswe­g saniert.

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